Red Bull-Sportchef Helmut Marko schüttelte den Kopf: "Diese Formel 1 muss man nicht mehr verstehen. Im Sprint sitzt Max in einem unfahrbaren Auto und wird sogar von Hülkenberg abgehängt. Drei Stunden später fährt er auf die Pole Position." Bei Haas ging es in die andere Richtung. Der eben noch so strahlende Nico Hülkenberg flog schon im Q1 raus. Bei dem Deutschen gab es eine plausible Erklärung. Der Ferrari-Antrieb lieferte in den entscheidenden Runden nicht die volle elektrische Power. Da steht man bei dem eng gestaffelten Feld sofort auf verlorenem Posten. Teamkollege Kevin Magnussen zeigte, dass ein Platz in den Top-Ten für Haas machbar war.
Wenig Veränderung, große Wirkung
Doch wie erklärte sich das Wunder Red Bull? Der Titelverteidiger hatte es wieder einmal geschafft, die Situation innerhalb von wenigen Stunden auf den Kopf zu stellen. Die Misere deutete sich schon am Freitag mit dem 6. Platz in der Sprint-Qualifikation an. Die beiden Red Bull schwankten zwischen Unter- und Übersteuern, weil die Reifen nicht in ihr Arbeitsfenster kommen wollten.
Dann gingen die Ingenieure in Klausur und verwandelten einen lahmen Gaul in ein Rennpferd. "Wir haben einiges geändert, doch ich hätte nie geglaubt, dass so wenig so viel ausmacht", gab Verstappen zu Protokoll. Plötzlich lag er in allen drei Sektoren auf den ersten beiden Plätzen. Am Freitag war er nur im letzten Abschnitt schnell. Weil es die Reifen bis dahin geschafft hatten auf Temperatur zu kommen.