Verstappen reagiert auf Kritik: "Ich weiß, was ich tue!"

Verstappen reagiert auf Kritik
„Ich weiß, was ich tue!“

GP Brasilien 2024
Max Verstappen - GP Brasilien 2024
Foto: Red Bull

Die 20-Sekunden-Strafe von Mexiko tat weh. Sie hat Max Verstappen mindestens zwei Positionen und sechs Punkte in der WM gekostet. Und natürlich musste sich der Red-Bull-Pilot wieder Kritik von Freund und Feind an seiner harten Gangart anhören. An Verstappen prallt das alles ab. "Ich bin jetzt zehn Jahre in der Formel 1 und drei Mal Weltmeister geworden. Ich glaube, ich weiß, was ich tue."

Mehr will er zu dem Thema nicht sagen. Ihn nerven auch die Debatten über die Zweikampf-Richtlinien, die nach dem Rennen in Austin wieder aufgeflammt sind. "Generell haben wir zu viele Regeln. Man muss sich nur die Reglements anschauen. Das werden mehr und mehr Seiten. Und das Gleiche trifft auch auf diese Richtlinien zu."

Das Problem ist, so Verstappen, dass man heute auf jeden Vorfall zu schnell reagiert. "Wenn etwas passiert, muss es gleich eine Regel geben, die das abdeckt. Irgendwann werden es zu viele Regeln, und alle sind unzufrieden. Dann streicht man die Regeln wieder zusammen. So geht es ständig hin und her."

Max Verstappen - GP Brasilien 2024
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Reifenprobleme verstanden?

Viel größere Sorgen als die Duelle mit Lando Norris auf der Strecke macht ihm die augenblickliche Form seines Autos. Red Bull hat den RB20 zwar so weit verbessert, dass man damit wieder in die erste Startreihe fahren und auch einen Sprint gewinnen kann, doch sobald es über längere Distanzen geht und zwei Reifenmischungen involviert sind, verliert der Red Bull seine Contenance.

Weder in Austin noch in Mexiko konnte das Auto seine Reifen nutzen. Im einen Fall haben die Vorderreifen überhitzt, im anderen fielen die Reifen aus ihrem Arbeitsfenster. Das ist die Quittung dafür, wenn das Auto nicht perfekt ausbalanciert ist. Und genau damit hat Red Bull seine Mühe. "Uns fehlt am Sonntag einfach der Speed. Ich hoffe, dass wir verstanden haben, warum es zuletzt in den Rennen so schlecht lief", betet Verstappen.

Der GP Brasilien ist aus Sicht eines Teams, das bei der Setup-Arbeit Probleme hat, ein besonderer Alptraum. In Interlagos wartet das fünfte Sprint-Wochenende des Jahres auf die Teams. Damit gibt es nur ein Training zum Feintuning des Setups. Und der Asphalt ist komplett neu. Erst vor 60 Tagen wurde mit den Arbeiten begonnen. "Das ist ein Fragezeichen für alle", räumt Verstappen ein.

Max Verstappen - Red Bull - GP Mexiko 2024
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Kann Regen Verstappen helfen?

Der Holländer gab auch zu, dass er mit dem bestehenden Motoren-Pool nicht über die Runde kommt. "Wir brauchen noch einen frischen Motor. Es ist aber noch nicht entschieden, wo wir die Strafe nehmen." Sportchef Helmut Marko hatte bereits ausgeplaudert, dass es in Brasilien passieren wird.

Interlagos ist eine Strecke, auf der man überholen kann. Der Einsatz des sechsten Motors kostet auch nur fünf Startplätze. Eine Überlegung könnte aber auch das Wetter spielen. Ab Samstag sind phasenweise Regenschauer angesagt. Einerseits ist Verstappen der Regenkönig, andererseits ist speziell auf der Zielgeraden in Interlagos die Sicht in der Gischt extrem schlecht. Da will man nicht mitten im Feld fahren.

Das Comeback der Ferrari bringt zusätzliche Würze in das WM-Duell. Charles Leclerc und Carlos Sainz können den beiden WM-Rivalen dazwischenfunken. Verstappen will sich nicht darauf festlegen, wer davon profitiert. "Das kann mir entweder nutzen oder schaden. Je nachdem, wo sich die Ferrari platzieren."