Lando Norris begann seine Karriere 2014 im Kartsport. Nachdem er 2013 Junioren-Meister in der CIK-FIA-Kart-Europameisterschaft geworden war, krönte er seinen Einstieg in den Rennsport ein Jahr später mit dem Weltmeister-Titel. Zudem fuhr er für HHC Motorsport die Ginetta Junior Championship und landete dort auf Platz drei.
Norris' Zeit als Nachwuchsfahrer im Formelsport: seit seinem Einstieg im Jahr 2015 eine einzige Erfolgsgeschichte. Bereits die Premieren-Saison in der britischen Formel 4 entschied er im Carlin-Cockpit mit acht Rennsiegen für sich. Zudem trat er für Mücke Motorsport bei einzelnen Events der deutschen und italienischen Formel 4 an (ein Rennsieg). Mit HHC Motorsport gewann er darüber hinaus zweimal bei einer Veranstaltung der BRDC Formula 4 Championship.
Norris mischt die Nachwuchs-Serien auf
2016 dann der nächste Coup: M2 Competition schickte den jungen Briten in die neuseeländische Toyota Racing Series, und Norris ließ sämtliche Konkurrenten hinter sich. Anschließend bewältigte er in Europa ein Dreifach-Programm. Für Josef Kaufmann Racing bestritt Norris den Formel Renault 2.0 Europacup sowie die nordeuropäische Formel Renault. Den Titel machte er in beiden Rennserien klar. Nur in der britischen Formel 3, die Norris mit Carlin bestritt, war das Supertalent nicht auf Anhieb der Überflieger. Hier reichte es aber immerhin für Rang acht.
Hinzu kamen einige Gaststarts in der europäischen Formel 3 und die Teilnahme beim Macau Grand Prix. Für seine überragenden Nachwuchs-Leistungen erhielt der Youngster den McLaren Autosport BRDC Award und den Titel als Autosport British Club Driver of the Year.
Noch zwei Jahre bis zur Königsklasse
2017 fuhr Norris mit Carlin die komplette Saison der europäischen Formel 3 und – Sie ahnen es – tütete auch hier auf Anhieb den EM-Titel ein. Kein Wunder also, dass das McLaren F1 Team den Youngster bereits Anfang des Jahres in seinen Nachwuchs-Kader aufgenommen hatte.
Als Carlin Norris 2018 das Vertrauen für die Formel 2 schenkte, hätten viele Experten erneut einen Durchmarsch erwartet. Der blieb jedoch aus, denn Mercedes-Junior George Russell war am Ende noch einen Tick schneller und verwies Norris auf Platz zwei.
F1-Debüt für McLaren
Aber die McLaren-Verantwortlichen waren sich längst sicher: Dieses Ausnahme-Talent gehörte in die Königsklasse. Hätte ihm der Rennstall kein Cockpit geboten, wäre der Junior-Pilot auf dem freien Markt gelandet. Sowohl Mercedes als auch Red Bull hatten die Fühler schon ausgestreckt. Doch spätestens als Fernando Alonso seinen Rücktritt bei McLaren bekannt gab, war die Verpflichtung als Stammfahrer für 2019 geritzt.
Sein F1-Debüt in Australien beendete Norris er auf dem zwölften Platz. Beim darauffolgenden Rennen in Bahrain fuhr er bereits auf Rang sechs und somit in die Punkte. Die Debüt-Saison schloss er als Elfter ab – eine respektable Leistung fürs erste Jahr im Oberhaus.
Erstes Podium für Norris
Grund zu feiern gab es für Norris dann gleich zum Auftakt der Saison 2020 in Österreich. Eigentlich hatte er die Ziellinie als Vierter überquert. Doch eine Zeitstrafe für Lewis Hamilton hievte ihn nachträglich aufs Treppchen – ein Riesenerfolg für ihn und das gesamte McLaren-Team. In der WM-Endwertung reichte es für Rang neun.
Norris bekam 2021 mit Daniel Ricciardo einen neuen Teamkollegen, den er meistens im Griff hatte. Außer beim GP Italien. Dort schnappte ihm Ricciardo den Sieg seiner Karriere weg. Norris musste sich mit Platz zwei zufriedengeben. Die erste Pole-Position holte der McLaren-Mann in Sotschi, nach vielen Führungsrunden entschied er sich in der verregneten Schlussphase auf den Slicks zu bleiben und verlor den ersten Sieg seiner Karriere. In der Tabelle belegte der Engländer Rang sechs. Im Jahr darauf ging es für Norris einen Platz zurück und nur einen Podestplatz in Imola.
Nachdem McLaren von Ricciardos Leistungen enttäuscht war, setzte man Oscar Piastri in das zweite Cockpit neben Norris. 2023 hatte er keine Probleme mit dem Australier und distanzierte ihn mit Platz sechs in der Fahrer-Wertung und 108 Punkten Vorsprung deutlich. In Miami platzte dann für Norris 2024 endlich der Knoten, als er seinen ersten Formel-1-Sieg einfuhr. Im weiteren Saisonverlauf holte der Engländer drei weitere Erfolge. Das reichte zu Platz zwei in der Fahrerwertung.
Mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri reichte es zum Gewinn des ersten Konstrukteurs-Titels für McLaren seit 1998. In der Saison 2025 bildet er mit dem Australier erneut das Fahrer-Duo. Norris will sich zum ersten McLaren-Weltmeister seit Lewis Hamilton im Jahr 2008 krönen.