Große Metropolen kommen mit riesigen Investitionen in die Formel 1. Um wie viel haben sich die Antrittsgebühren seit dem letzten Hockenheim-Rennen 2019 erhöht?
Teske: Konkrete Zahlen habe ich nicht vorliegen. Zum einen ist es nicht so, dass wir im Monatsrhythmus reden. Zum anderen kam es bei den letzten Gesprächen gar nicht dazu, dass konkrete Zahlen genannt wurden. Dass die neuen Länder in der Lage sind, andere Beträge aufzubringen als die Traditionsstrecken in Europa, das ist ja bekannt. Inwieweit die Spirale immer weiter nach oben geht, weiß ich nicht.
Haben Sie generell das Gefühl, dass es den Rechteinhabern nur darum geht, Gewinne zu maximieren?
Teske: Uns wurde schon vermittelt, dass es ein großes Interesse am Standort Deutschland gibt. Ich glaube auch nicht, dass es nur ein Lippenbekenntnis ist. Natürlich spielen für die Formel 1 auch wirtschaftliche Kennzahlen eine Rolle. Inwieweit man aber bereit ist, von den maximal erzielbaren Antrittsgebühren runterzugehen, ist mir nicht ganz klar. Man hört oft die Frage, warum es in Deutschland nicht klappt. Unsere Antwort ist immer die gleiche: In anderen Ländern gibt es eine Querfinanzierung von dritter Seite. Das ist hier bislang nicht der Fall gewesen. Wenn sich da nichts ändert oder die Formel 1 bereit ist, große Kompromisse einzugehen, kann es nicht funktionieren.
Warum bekommen der Bund und die Länder das mit der Förderung hier nicht hin?
Teske: Es ist momentan politisch nicht opportun, sich für Rennsport einzusetzen. Von denen, die vielleicht wirklich was in Gang setzen können, gab es leider keine entsprechenden Signale. Wir haben immer versucht, den Weg in die Politik zu finden, sowohl beim Land als auch beim Bund, weil solch ein Imageprojekt ja Nutzen für beide bringt. Aber unsere Versuche haben leider nicht gefruchtet. Es gab mal einen Vorstoß von Stefano Domenicali, der das zur Chefsache machen und alle Parteien an einen Tisch bringen wollte. Aber auch daraus ist nichts geworden. Wir sagen immer, dass wir solche Gespräche gerne führen würden, und wenn es dabei erst einmal nur um Aufklärungsarbeit geht.