GP USA 2023 (1. Training): Verstappen auf Platz 1

GP USA 2023 - Ergebnis 1. Training
Verstappen nur knapp vorn

GP USA 2023

Der Circuit of the Americas gehört zu den kompliziertesten Kursen der Formel 1. Die Varianz auf dem 5,513 Kilometer langen Asphaltband ist groß. Es gibt jeden Kurventyp, dazu eine über einen Kilometer lange Gerade und harte Bremszonen. Dieses Spektrum mit dem Fahrzeugsetup abzudecken, ist eigentlich unmöglich. Es gilt daher, den besten Kompromiss zu finden, um die verschiedenen Welten zu verbinden und die Reifen bei Laune halten. Die knifflige Aufgabe erschwert, dass die zehn Teams nur eine Stunde dafür Zeit hatten.

In Austin trägt die Formel 1 ihr fünftes Sprintwochenende des Jahres aus. Entsprechend fand am Freitagmittag Ortszeit die einzige Übungseinheit statt. Auf der Rennstrecke herrschte Hochbetrieb bei Außentemperaturen von rund 32 Grad Celsius. In der Sonne schmorte der Asphalt bei 37 Grad.

Charles Leclerc - Ferrari - GP USA 2023 - Austin
xpb

Leclerc und Hamilton schnell

Der übliche Verdächtige grüßte von der Spitze. Max Verstappen sicherte sich auf der weichen Reifenmischung (C4) in 1:35.912 Minuten die Bestzeit – und ließ sich dabei nicht von einem etwas zu heiß gewordenen Sitz aufhalten. Der 26-jährige Niederländer hat in seinem Red Bull die letzten beiden Ausgaben des US-Grand-Prix in Austin gewonnen. Er strebt nach seinem dritten Sieg hier und dem 50. seiner Formel-1-Laufbahn. Allerdings sieht es nicht nach einem Spaziergang aus. So ist jedenfalls der Eindruck aus der ersten Übungseinheit.

Ferrari und Mercedes hielten Kontakt zum Auto mit der Startnummer 1. Charles Leclerc eroberte den zweiten Platz. Sein Rückstand belief sich auf 0,156 Sekunden. Das dürfte den Ferrari-Fans Hoffnung machen. Wie Red Bull reiste die Scuderia ohne neue Teile nach Austin. Mercedes hingegen legt mit einem überarbeiteten Unterboden nach. Und dem ersten Anschein nach funktioniert die Ausbaustufe auf Anhieb.

Lewis Hamilton befand sich das ganze Training über in der Spitzengruppe. Der siebenmalige Weltmeister schloss es an der dritten Stelle ab. Zur Bestzeit fehlten dem 38-Jährigen 0,281 Sekunden. Ohne den kleinen Fehler in Kurve elf und ohne Verkehr im letzten Sektor, wäre vermutlich sogar die Bestzeit herausgesprungen für den Rekordsieger der Formel 1. Den Teamkollegen hatte Hamilton, der mit fünf Siegen der große Austin-Spezialist im Feld ist, im Griff. George Russell belegte den sechsten Platz. Der zweite Mercedes-Fahrer tat sich schwerer, eine saubere wie schnelle Runde zusammenzubekommen.

Nico Hülkenberg - Haas - GP USA 2023 - Austin
Motorsport Images

Haas macht guten Eindruck

Sergio Perez erlebte ein kleines Revival. Der Mexikaner läuft seiner Form seit Monaten hinterher. Ins Austin-Wochenende kam der zweimalige Saisonsieger allerdings gut hinein. Der vierte Platz sollte ihm Vertrauen schenken, zumal der Abstand zu Teamkapitän Verstappen diesmal im erträglichen Rahmen blieb. Perez büßte drei Zehntelsekunden ein.

Die größte Ausbaustufe für den GP USA führte Haas ein. Zum Heimspiel tritt der US-Rennstall mit einer B-Version des VF-23 an. Das Debüt ist gelungen. Beide Piloten arbeiteten sich in die oberen Tabellenhälfte. Kevin Magnussen überraschte dabei als Fünfter. Stallgefährte Nico Hülkenberg hatte etwas mehr zu kämpfen. Er sortierte sich an der neunten Stelle ein. Besser machten es Alexander Albon als Siebter und Carlos Sainz als Achter. Die Top 10 rundete Alpine-Fahrer Pierre Gasly ab.

Die beiden Haas wurden mit unterschiedlichen Setups losgeschickt, um möglichst viel über das neue Paket zu lernen. Vor der Qualifikation am Abend werden alle Daten zusammengeworfen, und daraus die vielversprechendste Abstimmung bestimmt. Ob Haas dann ein Kandidat für den dritten Teil ist? Ein Einzug in den finalen Quali-Abschnitt wird sicher eine schwere Aufgabe.

Zumal mit McLaren und Aston Martin zwei Teams von hinten drücken dürften. Beide verzichteten im Training auf einen Einsatz der weichen Reifenmischung. Das ist die Erklärung dafür, warum keines der Autos in der ersten Tabellenhälfte landete. Lance Stroll verfolgt weiterhin das Pech. Der Kanadier mischte nur eine Viertelstunde mit. Dann überhitzten die Bremsen an der Vorderachse. Es brach sogar ein kleines Feuerchen vorne links aus. Mit nur fünf Runden hat Stroll die wenigsten Erfahrungswerte vor der Quali gesammelt. Teamkollege Alonso hatte dasselbe Problem, das sich an seinem Auto aber schnell lösen ließ.