Nach 14 Minuten war am Samstagmittag im Abschlusstraining zum GP Niederlande zunächst Schluss. Erst verabschiedete sich Nico Hülkenberg im Haas ähnlich kurios wie am Vortag beim Anbremsen in Kurve mit blockierenden Hinterrädern in die Bande und zerstörte den Frontflügel.
Williams fängt an zu brennen
Dann folgte kurz darauf der Abflug von Williams-Pilot Logan Sargeant. Ausgangs Kurve 3 kam der Amerikaner mit der rechten Seite neben die Kerbs auf nasser Strecke aufs Gras und krachte in die Streckenbegrenzung. Zunächst vorne rechts, dann hinten rechts.
Als das Wrack mitten in einem Trümmerfeld auf der Strecke stehen blieb, fing der FW46 auch noch Feuer. Sargeant konnte aber schnell genug aus dem Auto aussteigen und machte sich auf den Weg zurück in die Box. Die Sitzung wurde um 11.44 Uhr mit der roten Flagge unterbrochen.
Der Williams von Logan Sargeant war völlig zerstört.
Lange Reparaturpause
Während die Fahrer ihre Helme auszogen und aus den Autos ausstiegen, weil eine längere Pause abzusehen war, ging die Arbeit für das Streckenpersonal erst richtig los. Sie mussten nciht nur mit einem großen Kran den Williams auf den Abschleppwagen manövrieren, sondern auch die Leitplanken austauschen. Sie bestritten ihr ganz eigenes Rennen, denn die Teams wollten natürlich die Fahrzeit noch nutzen.
Das war allerdings eher Wunschdenken. Mehrmals musste die Fortsetzung der Sitzung nach hinten verschoben werden. Um 12.28 Uhr, also nach 44 Minuten Unterbrechung, ging es schließlich noch einmal in einen finalen Sprint. Das nahm Max Verstappen wörtlich. Er überholte bei der Ausfahrt aus der Boxengasse mehrere Autos und überfuhr dabei die weißen Linien. Es gab eine Verwarnung.
Die Leitplankenreparatur dauerte mehr als eine halbe Stunde.
Gasly Schnellster
Die schnellste Zeit ließ sich Alpine-Pilot Pierre Gasly auf Intermediate-Reifen mit 1.20,311 Minuten vor Kevin Magnussen im Haas und Valtteri Bottas im Sauber notieren. Das gesamte Klassement hat aber nur wenig Aussagekraft, schließlich stoppte der Regen am Ende der Sitzung, als reger Verkehr herrschte. Damit gehen die Teams nun recht unvorbereitet in die Qualifikation um 15 Uhr, für die auch wieder Regen prophezeit wurde.
Was so gut wie sicher ist: Sargeant wird wohl die Qualifikation verpassen. So schnell schafft es Williams vermutlich nicht, den großen Schaden zu beheben. Hülkenberg konnte am Ende des Trainings immerhin noch eine Installationsrunde drehen.
