GP Japan 2025 Training 2: Strecke brennt, Doohan crasht

Formel 1 GP Japan 2025 - Ergebnis Training 2
Strecke brennt, Doohan crasht

GP Japan 2025

Bei kühlen Bedingungen (17°C) und einem kräftigen Wind hatten die 20 Piloten in der zweiten Trainingssession am Freitagnachmittag (4.4.) gehofft, wertvolle Erkenntnisse für das weitere Suzuka-Wochenende zu sammeln. Doch am Ende kamen deutlich weniger Runden zusammen als geplant. Gleich vier rote Flaggen sorgten dafür, dass die Fahrzeit um mehr als die Hälfte reduziert wurde.

Die erste Unterbrechung war schon nach knapp acht Minuten fällig. Jack Doohan war in der ersten Kurve heftig in die Bande gekracht. Der Australier hatte am Eingang die Kontrolle über das Heck verloren, rutschte durch das Kiesbett und schlug mit hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel ein. Doohan wurde anschließend zum Check ins Medical-Center gebracht. Zum Glück blieb der Rookie aber ohne Verletzungen.

Über die Unfallursache gab es sofort viele Spekulationen. Die TV-Aufnahmen deuteten an, dass sich der Klappflügel nicht rechtzeitig zum Bremspunkt wieder geschlossen hatte. Ob es sich um ein technisches Problem handelte oder ob der Pilot einen Fehler bei der Bedienung machte, ließ sich auf den ersten Blick nicht klären. Auch ein Aufsetzen des Unterbodens oder eine Windböe könnten zum Abflug beigetragen haben.

Jack Doohan - Crash - GP Japan 2025
Sam Bagnall via Getty Images

Zweite Unterbrechung nach Alonso Abflug

Bis der völlig zerstörte Alpine geborgen und der Reifenstapel repariert war, mussten die anderen 19 Autos insgesamt 22 Minuten in den Garagen warten. Doch nur vier Minuten nach dem Restart war direkt wieder Schluss mit lustig. Dieses Mal war es Fernando Alonso, der sich in der ersten Degner-Kurve ins Kiesbett eingegraben hatte. Der Spanier war am Eingang der Kurve außen kurz auf den dreckigen Streckenrand geraten, wodurch sein Aston Martin ausbrach.

Weil in diesem Fall weder das Auto noch die Banden in Mitleidenschaft gezogen wurden, dauerte die Unterbrechung nur sieben Minuten. Danach ergab sich ein kurzes Sechs-Minuten-Fenster, in dem die Piloten mit weichen Reifen für das Qualifying üben konnten, bevor es zur dritten Unterbrechung kam. Funkenflug der Unterböden hatte das trockene Gras am Ausgang von Kurve 7 in Brand gesetzt.

Die Löscharbeiten dauerten erneut sieben Minuten an. Am Ende der Session gab es dann noch einmal gut zehn Minuten Fahrzeit, bevor die Rennleitung 18 Sekunden vor Schluss erneut eingreifen musste. Wieder war brennendes Gras für rote Flaggen verantwortlich – dieses Mal am Ausgang von Kurve 18. Hier muss der Streckenrand am Samstag noch einmal gewässert werden. Der große Regen ist in Suzuka erst für den Rennsonntag angesagt.

Fernando Alonso - GP Japan 2025
Rudy Carezzevoli via Getty Images

Zwei McLaren ganz vorne

Durch die vielen Unterbrechungen ist die Zeitentabelle mit Vorsicht zu genießen. Die Fahrer ab Platz 15 konnten gar keine Qualifying-Simulation mit weichen Reifen abschließen. Ganz vorne reihten sich die beiden McLaren ein. Lando Norris hatte im kurzen Fenster nach dem Alonso-Abflug vorgelegt. Oscar Piastri setzte am Ende der Session mit Soft-Reifen erfolgreich den Konter. Am Ende waren die beiden Papaya-Autos nur durch ein halbes Zehntel getrennt.

Dem Rest der Formel-1-Welt fehlten mehr als vier Zehntel zu den Siegern von Melbourne und Shanghai. Überraschenderweise reihte sich Isack Hadjar im Toro Rosso ganz weit vorne auf Platz drei ein. Der gerade erst bei Red Bull rausgeworfene Liam Lawson bestätigte auf Position fünf den guten Eindruck des Schwesterteams. Mitten in das Toro-Rosso-Sandwich schob sich noch Lewis Hamilton auf Rang vier. Der Brite war damit mal wieder einen Tick schneller als Teamkollege Charles Leclerc, der sich die siebtschnellste Zeit notieren ließ.

George Russell im Mercedes gehört dieses Wochenende auch wieder zu den Podiumskandidaten. Im ersten Training hatte der Engländer noch die zweitschnellste Runde gedreht. In der Nachmittagssession reichte es unter den erwähnt schwierigen Bedingungen nur zu Platz sechs. Der schnellste Red Bull fand sich noch ein Tick weiter hinten auf Rang acht ein. Max Verstappen fand am ersten Trainingstag noch nicht in die Spur. Untersteuern bremste den amtierenden Weltmeister.

Oscar Piastri - GP Japan 2025
Mark Thompson via Getty Images

Verfolgerfeld eng zusammen

Neuzugang Yuki Tsunoda war einer der Piloten, der in der zweiten Session seine Quali-Übung mit Soft-Reifen nicht komplett absolvieren konnte. Die logische Folge war der nicht repräsentative 18. Platz. Im ersten Training deutete der Lokalmatador mit der sechsten Position an, dass er das Tempo seines Teamkollegen einigermaßen mitgehen kann.

Die sehr engen Zeitabstände im Verfolgerfeld deuten auf ein spannendes Qualifying hin. Zwischen dem dritten und dem zwölften Platz blieben die Fahrer innerhalb von nur sechs Zehnteln. Es war Nico Hülkenberg, der am Ende genau auf diesem zwölften Platz landete. Durch die widrigen Umstände ist es aber noch zu früh, verlässliche Aussagen zum Kräfteverhältnis der Mittelfeld-Teams zu treffen.