Monza und Formel 1 unterschreiben neuen Vertrag

GP Italien und Monza dürfen im Kalender bleiben
Formel-1-Traditionalisten atmen auf

GP Italien 2024

Wer schon einmal in Monza war und Motorsport liebt, wird den besonderen Charme der Anlage und der Strecke in Norditalien erlebt haben. Der Highspeed-Tempel im königlichen Park zählt zu den ikonischsten Rennstrecken der Welt. Die Verantwortlichen der Formel 1 haben das verstanden und einen neuen Vertrag mit den Italienern abgeschlossen. Das gab die Rennserie am Mittwochabend (27.11) bekannt. Der neue Deal läuft bis 2031. Monza hatte nur noch bis Ende nächster Saison einen gültigen Kontrakt mit der Königsklasse. Die Formel-1-Fans können ob der Verlängerung für den Klassiker nun aufatmen.

F1-CEO Stefano Domenicali zeigte sich glücklich über den neuen Deal: "Ich freue mich, dass der Grand Prix von Italien bis 2031 im Kalender bleibt. Monza ist das Herzstück der Formel-1-Geschichte und die Atmosphäre ist jedes Jahr einzigartig, wenn die Tifosi kommen, um Ferrari und die Fahrer anzufeuern." Seit 1950 fährt die Formel 1, bis auf eine Unterbrechung 1980, in Monza und trägt dort den GP von Italien aus.

Max Verstappen - Red Bull - GP Italien - Formel 1 - Monza - 31. August 2024
Red Bull

Infrastruktur verbessert

Ein Schlüssel für den neuen Vertrag war, dass die Streckenbetreiber die Infrastruktur zuletzt verbesserten. Anfang des Jahres hatten die Italiener bereits ein Paket in Höhe von 21 Millionen Euro geschnürt, um für den diesjährigen Grand Prix erste Fortschritte präsentieren zu können. Bis zum Rennen im Spätsommer gab es einen neuen Asphalt, aufgefrischte Kerbs, eine Drainage und einen neuen Zugang zur Strecke.

Domenicali honorierte im Januar das Handeln seiner Landsleute, forderte aber weitere Maßnahmen. Die wollen die Italiener in den nächsten Jahren umsetzen und konnten Domenicali glaubhaft vermitteln, dass es nicht bei leeren Worthülsen bleibt. Der Formel-1-Boss ließ sich in der Pressemitteilung wie folgt zitieren: "Die jüngsten Verbesserungen an der Infrastruktur der Rennstrecke und die geplanten Investitionen zeigen ein starkes Engagement für die langfristige Zukunft der Formel 1 in Italien."

Impressionen - Formel 1 - GP Italien - Monza - 1. September 2024
xpb

Drei von vier Klassikern gesichert

Mit Monza sind drei der vier berühmtesten europäischen Klassiker der Formel 1 langfristig gebunden. Silverstone bekam bereits im Februar dieses Jahres einen neuen Kontrakt bis 2034. Der Glamour-Grand-Prix von Monaco und die F1 konnten sich vor zwei Wochen auf einen neuen Vertrag bis 2031 einigen. Aus Sicht der Puristen fehlt von den Big Four fehlt nur noch Spa-Francorchamps. Hier gestaltet sich die Verlängerung jedoch komplizierter. Das hohe Antrittsgeld ist für die Belgier eine Hürde. Es gäbe die Option, sich jährlich mit den Niederlanden abzuwechseln. Doch das Nachbarland hat Sorge, dass im Zuge eines möglichen Karriereendes von Max Verstappen das Interesse an der Formel 1 erlischt. Zandvoort will sich deshalb auf keinen langfristigen Vertrag einlassen.

Die Verantwortlichen der Königsklasse haben verstanden, dass es bei aller Expansion der boomenden Rennserie Anker im Kalender braucht. Die Grands Prix in Europa stehen seit Jahren unter Druck. Autokratische Länder sind bereit, Millionensummen an Antrittsgeld locker zu machen, um die Formel 1 ins Land zu holen. Aktuell buhlt zum Beispiel Ruanda um einen Grand Prix. Gerüchte über ein Rennen in Thailand halten sich parallel hartnäckig. Zwar sorgen neue Strecken für Abwechslung im Kalender, doch der Kern der Formel 1 liegt in Europa. Das beweisen auch die enthusiastischen Tifosi in Monza, die den Grand Prix von Italien zu einem Highlight im Kalender machen – und das bis mindestens 2031.