In den ersten Übungseinheiten zeigte sich Max Verstappen noch wenig begeistert, was das Fahrverhalten seines Red-Bull-Renners anging. Nerviges Untersteuern sorgte für schlechte Stimmung und Zeitverlust vor allem im letzten Sektor. Doch am Samstag (23.7.) sah die Welt plötzlich ganz anders aus. Im dritten Training grüßte der Weltmeister plötzlich von der Spitze des Klassements.
Noch ist unklar, ob Red Bull einfach den Motor aufgedreht hat, oder beim Setup entscheidende Fortschritte erzielen konnte. Die Daten zeigten, dass Verstappen den Großteil seines Vorsprungs auf den Geraden rausholte, aber in den kurvigen Abschnitten nicht mehr so viel verlor wie noch am Vortag. Am Ende standen dreieinhalb Zehntel Vorsprung vor Carlos Sainz im schnellsten Ferrari.

Strafen für Sainz und Magnussen
Der Spanier wird im Kampf um die Pole Position aber keine Rolle spielen. Er ließ sich zum dritten Training wie erwartet noch einmal ein komplettes neues Motorenpaket einbauen, was eine Startplatzstrafe nach sich zieht. Sainz wird sich die letzte Reihe mit dem Haas von Kevin Magnussen teilen. Auch der Däne schoss mit den Antriebselementen über das Limit.
Charles Leclerc konnte im dritten Training nicht so glänzen wie gewohnt. In seinem ersten Anlauf mit weichen Reifen blieb er mehr als sechs Zehntel hinter der Verstappen-Marke zurück. Der zweite Teil der Quali-Simulation, der bei Ferrari normalerweise etwas schneller ist, brachte keine Verbesserung. "Ich hatte irgendwie gar keinen Grip mehr in der zweiten Push-Runde", schimpfte der Pilot.
Noch vor dem zweiten Red Bull von Sergio Perez reihte sich Lewis Hamilton auf Rang vier ein. Für den Briten lief es damit etwas besser als am Vortag. Der Rückstand zur Spitze ist mit knapp einer Sekunde aber immer noch beträchtlich. George Russel war noch ein gutes Zehntel langsamer. Das bedeutete Position sechs für den Neuling im Weltmeisterteam.

Deutsche Piloten am Ende des Feldes
Hinter den sechs Autos der drei Top-Teams führte Fernando Alonso das Mittelfeld an. Die größte Überraschung unter den Verfolgern war aber Alexander Albon auf einem starken achten Platz. Im mittleren Teil der Tabelle geht es aber ganz eng zur Sache. Alpine, Williams, McLaren und Alpha Tauri liegen nur wenige Zehntel auseinander. Wir erwarten hier einen spannenden Kampf um den Einzug in die letzte Runde des Qualifyings.
Ob auch die beiden deutschen Piloten um die Top-Ten-Startplätze fighten können, ist dagegen eher unwahrscheinlich. Mick Schumacher musste sich im dritten Training mit Rang 19 zufriedengeben. Sebastian Vettel bildete auf Position 20 den Abschluss des Feldes. Die geringe Rundenzahl der beiden Kumpel deutete darauf hin, dass sie neben der schwachen Pace auch noch mit der Technik zu kämpfen hatten.