GP Frankreich 2022 - Training 1: Leclerc-Bestzeit

GP Frankreich 2022 - Ergebnis Training 1
Leclerc setzt erste Duftmarke

GP Frankreich 2022

Charles Leclerc macht in Le Castellet dort weiter, wo er in Spielberg aufgehört hat. Der Österreich-Sieger führte im ersten Training direkt wieder das Klassement an. In 1:33.930 Minuten fegte die Ferrari-Speerspitze durch die 15 Kurven des Circuit Paul Ricard, was zur Bestzeit reichte.

Normalerweise beginnt Ferrari die Rennwochenenden immer mit deutlich gedrosselter Motor-Leistung. Dass man so früh schon eine Bestmarke setzen konnte, dürften die Tifosi also als gutes Zeichen interpretieren. Es scheint, als würde das große Unterboden-Upgrade funktionieren, das Leclerc in der Auftaktsession am Freitag (22.7.) erstmals testete.

Max Verstappen sollte man aber nicht zu früh abschreiben. Der Holländer verpasste die Marke seines WM-Konkurrenten nur um 91 Tausendstel. Dabei baute der WM-Spitzenreiter in seinen schnellsten Run auch noch einen groben Fehler am Ausgang der Le-Beausset-Kurve (T11) ein, der ein paar Zehntel gekostet haben dürfte.

Max Verstappen - GP Frankreich 2022
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Verstappen mit Unterboden-Schaden

Verstappen war dabei heftig über die Randsteine gerumpelt. Ob es diese Szene war, die zu einer Beschädigung des Unterbodens führte, können wir nicht genau sagen. In den letzten Runden der Session war an der äußeren Finne des Bodens ein Reparatur-Tape zu erkennen, nachdem Technikchef Adrian Newey das Bauteil zuvor in der Garage länger inspiziert hatte.

Sergio Perez im zweiten Red Bull kam auch nicht ganz ohne Probleme durch die erste Session. Schon nach wenigen Runden leistete sich der Mexikaner einen heftigen Dreher in Kurve 3, mit dem er sich seinen ersten Reifensatz ruinierte. Der Ausrutscher wirkte sich offenbar auch auf das Selbstbewusstsein aus. Am Ende gab es nur Rang sechs für Perez.

Carlos Saison im zweiten Ferrari konnte die Zeiten von Leclerc und Verstappen auch nicht gefährden. Der Spanier landete mit drei Zehnteln Rückstand auf Rang drei. In den Kampf um die Pole Position wird Sainz auf keinen Fall eingreifen können. Nach dem Motorbrand in Spielberg baute Ferrari die ersten neuen Antriebskomponenten ein, die eine Startplatzstrafe für den Sonntag nach sich ziehen.

Wir erwarten, dass am Samstag noch weitere neue PU-Elemente nachgelegt werden, was den Madrilenen dann ganz ans Ende des Feldes spült. Es ist deshalb auch anzunehmen, dass der Pilot und seine Ingenieure den Fokus in den Trainings mehr auf eine gute Longrun-Pace legen, um am Sonntag eine Aufholjagd zu starten.

Pierre Gasly - GP Frankreich 2022
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Gasly zeigt, was Update kann

Mercedes konnte die hohen Erwartungen im ersten Training noch nicht erfüllen. George Russell im schnelleren der beiden Silberpfeile landete zwar auf Rang vier. Dem Briten fehlte dabei aber fast eine Sekunde auf die Bestzeit. Es sah noch nicht danach aus, als könne Mercedes die zuletzt immer weiter geschrumpfte Lücke nach vorne schließen.

Im zweiten W13 durfte ausnahmsweise Reservefahrer Nyck de Vries ran. Im Rahmen der vom Reglement vorgeschrieben Junior-Einsätze entschied sich Lewis Hamilton in Le Castellet, auf das erste Training zu verzichten. Formel-2- und Formel-E-Champion De Vries schlug sich wacker, machte keine großen Fehler und reihte sich gut eine halbe Sekunde hinter Russell auf Platz neun ein.

Besser lief es für Pierre Gasly. Der Franzose konnte das Potenzial des komplett überarbeiteten Alpha Tauri bereits in den ersten 60 Trainingsminuten andeuten. Der Lokalmatador ließ sich die fünftschnellste Zeit notieren. Auch bei McLaren hatte man ein großes Upgrade-Paket mitgebracht, das im ersten Training aber nur am Auto von Daniel Ricciardo zum Einsatz kam. Interessanterweise raste hier Lando Norris mit dem alten Modell auf Rang sieben und war dabei drei Plätze und mehr als vier Zehntel besser als der Teamkollege.

Überraschend gut unterwegs war auch Alexander Albon, der die erste Session mit dem Williams auf Platz acht beendete. Nicht so gut lief es zum Auftakt bei Alpine. Das französische Team begann sein Heimspiel nur mit den Positionen 13 (Ocon) und 15 (Alonso). Bei den deutschen Piloten muss auch noch etwas mehr kommen. Sebastian Vettel und Mick Schumacher fanden sich auf 14 und 16 ebenfalls in der unteren Tabellenhälfte wieder.