Formel 1 GP China 2025: Das Ferrari-Desaster in Shanghai

Formel-1-Beben nach Ferrari-Disqualifikationen
Hamilton und Leclerc von der FIA bestraft

GP China 2025

Die böse Kunde aus der Sicht Ferraris flatterte um 18.31 Uhr Ortszeit am Sonntag (23.3.) in Shanghai rein. In Dokument 77 der FIA des Grand Prix von China stand die erste Hiobsbotschaft für das Formel-1-Team nach Rennende. Das Auto vom Fünftplatzierten Charles Leclerc wurde als zu leicht gewogen. Das Mindestgewicht eines Formel-1-Autos beträgt 800 Kilogramm, doch der Ferrari von Leclerc brachte nur 799,5 kg auf die Waage.

Und das hatte nichts mit dem beschädigten Frontflügel zu tun. Die linke Endplatte hatte sich Leclerc ausgerechnet beim Start am Auto seines Ferrari-Teamkollegen Lewis Hamilton abrasiert. Als die FIA-Inspektoren nach dem Grand Prix einen intakten Frontflügel montieren ließen, wog der SF-25 noch 800,5 Kilogramm.

Doch dann tankte man zwei Liter ab und der Ferrari war schlussendlich ein halbes Kilogramm zu leicht. Es folgte das Unvermeidliche: Die FIA disqualifizierte Leclerc. Platz fünf und zehn Punkte auf Fahrer- und Teamkonto waren futsch. Das war aber nur ein Teil des Sonntags-Debakels von China. Nur 20 Minuten später folgte der nächste Tiefschlag. Auch am Auto von Lewis Hamilton stellten die FIA-Techniker eine Unregelmäßigkeit fest. Dieses Mal ging es jedoch nicht um das Gewicht.

Lewis Hamilton - Ferrari - Formel 1 - GP China - Shanghai - 23. März 2025
xpb

Hamilton fliegt aus der Wertung

In Dokument 80 beschreibt die FIA das nächste technische Foulspiel von Ferrari. Der Wagen des Sprint-Siegers (22.3.) verletzte die Technische Direktive 039 L. Die besagt, dass die Schutzplanken am Unterboden mindestens neun Millimeter dick sein müssen. Doch beim Hamilton-Ferrari hatten die Inspektoren auf der linken Seite und in der Mitte nur eine Dicke von 8,6 Millimeter sowie 8,5 Millimeter auf der rechten Seite gemessen.

Es war klar, was das bedeuten würde: Der zweite Ferrari kassierte ebenfalls eine Disqualifikation. Auf einen Schlag verlor die Scuderia wegen technischer Unsauberkeiten 18 Punkte. Ganz zu schweigen von den Zählern, denen beide Piloten und dem Team im Kampf um den angestrebten Formel-1-Titel nun fehlen.

Statt 35 Punkten in der Konstrukteurs-Wertung hat Ferrari nur 17 Zähler auf dem Konto. Primus McLaren hält schon bei 78 Punkten. Bereits nach zwei Rennen steht Ferrari jetzt gewaltig unter Druck. Ganz zu schweigen von dem medialen Erdbeben, das vor allem in der italienischen Heimat auf die Truppe von Teamchef Frédéric Vasseur einprasseln wird.

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Auf und Ab geht weiter bei Ferrari

Der doppelte Rückschlag für die Scuderia nach dem Grand Prix von China trifft Ferrari hart. Der Saisonauftakt in Melbourne (16.3.) ging bereits komplett in die Hose. In Shanghai überzeugte man an den ersten beiden Tagen des Wochenendes. Vor allem der Formel-1-Superstar Lewis Hamilton sorgte mit der Pole-Position im Sprint (21.3.) und dem Erfolg im Sprint-Rennen für positive Stimmung.

Doch vom Himmel rauschte man schnurstracks wieder in die Hölle. Dass man im Rennen nicht mit McLaren mithalten konnte, aber immerhin teilweise eine solide Pace zeigte, gerät nach der doppelten Disqualifikation jetzt völlig in den Hintergrund.

Über das nächste Ferrari-Debakel, und vieles mehr, reden wir in unserem Youtube-Livestream um 15 Uhr (23.3.) in einer Sonderfolge Formel Schmidt. Lassen Sie sich das nicht entgehen und schalten Sie ein!