Red Bull meldet sich bärenstark aus der Sommerpause zurück. Mit den Bestzeiten im dritten Training am Freitag (27.8.) haben sich Sergio Perez und Max Verstappen in die Favoritenrolle für das Qualifying geschoben. Verstappen gab zunächst das Tempo vor, doch mit ablaufender Uhr konnte Perez die teaminterne Reihenfolge noch einmal umdrehen.
Allerdings dürfte die Strecke zu diesem Zeitpunkt schon etwas mehr Grip geboten haben. Deshalb ist der Rückstand von 0,137 Sekunden nicht ganz repräsentativ. Weil Verstappen nach seinem Motorenwechsel am Vortag eine Strafe für das Rennen kassieren wird, hat Perez nun beste Chancen, sich die zweite Pole Position seiner Karriere zu sichern. Die erste hatte er in Saudi Arabien gefeiert.
Pause nach Leclerc-Dreher
Ferrari scheint das Tempo der Bullen nicht mitgehen zu können. Carlos Sainz landete zwar auf Position drei, sein Rückstand fiel mit knapp acht Zehnteln aber schon ordentlich aus. Charles Leclerc, der mit einem größeren Heckflügel für mehr Abtrieb unterwegs war als das Schwesterauto, blieb noch drei weitere Zehntel zurück und musste sich mit Rang sieben zufriedengeben.

Leclerc sorgte zudem unfreiwillig für die spektakulärste Szene der Session. Beim Einlenken in Kurve 12 verlor der Monegasse kurz die Kontrolle über das Heck seines Rennwagens. Der WM-Zweite rutschte ins Kies, wo das Auto zwar die Bande touchierte, sich aber keine größere Beschädigung einhandelte. Die Rennleitung ließ dennoch sofort die roten Flaggen schwenken. Die fünfminütige Unterbrechung wurde dazu genutzt, den Kies von der Piste zu fegen.
Technik-Probleme bei den Deutschen
Besser lief es für Lando Norris, der auf Rang vier den starken Eindruck aus den ersten Sessions bestätigte. Während Norris auch von einer Motorenstrafe betroffen ist, meldete Fernando Alonso auf Platz fünf Ansprüche auf einen Startplatz in den ersten Reihen an.
George Russell im schnelleren der beiden Silberpfeile konnte sich auf Position sechs ebenfalls noch vor Leclerc einreihen. Der Brite war im dritten Training mit einem größeren Heckflügel als Teamkollege Lewis Hamilton unterwegs. Der Vizeweltmeister kam mit der Variante für weniger Abtrieb nur auf Platz 12. Mercedes deutete schon an, dass man die Russell-Version im restlichen Wochenende nutzen wird.
Sebastian Vettel konnte auf Rang acht ein erstes kleines Lebenszeichen abgeben. Allerdings meldete der Deutsche bei der Fahrt an die Box am Ende der Session ein Motorenproblem über Funk an. Mit der Technik haderte auch der zweite deutsche Pilot im Feld. Mick Schumacher konnte nur sechs Runden drehen, bevor ein Defekt im Antriebsbereich den Haas lahmlegte. Der Youngster muss sich nicht lange ärgern. Mit seiner Motorenstrafe startet er im Rennen sowieso von weit hinten.