Die Statistiker kennen keine Gnade. Obwohl Max Verstappen das Qualifying von Spa-Francorchamps am Samstag (27.6.) dominiert hat, wird dafür keine Pole Position in seiner Akte vermerkt. Verdient hätte sie sich der Red-Bull-Pilot allemal. Der Lokalmatador fuhr in allen drei Sessions die Bestzeit. Seine schnellste Runde im Q3 in 1:43.665 min. war 0,632 Sekunden schneller als das, was der Rest des Feldes zu bieten hatte.
"Das ganze Wochenende war bisher schon fantastisch", strahlte der Pilot. "Ich musste das Auto nur noch feintunen und fühle mich sehr wohl. Mit meiner Runde bin ich auch sehr happy." Doch wegen einer Motorenstrafe wird der Weltmeister auf Startplatz 15 nach hinten gespült. "Das Ziel für morgen ist es, so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Mit so einem Auto wäre es eine Schande, wenn wir es nicht noch aufs Podium schaffen würden."
Die Pole Position staubte Carlos Sainz als schnellster Pilot ohne Strafe ab. Obwohl der Spanier im Q3 einen Run mehr als Verstappen absolvierte, konnte er den Holländer nicht herausfordern. "Meine Runde war okay. Natürlich bin ich happy mit der Pole. Mit dem Rückstand auf Max können wir aber nicht zufrieden sein. Wir wissen nicht genau, warum der Abstand so groß ist. Das gibt uns mit Blick auf morgen etwas zu denken. Ich denke aber, dass unsere Rennpace näher dran sein sollte."

Perez kann Pole-Chance nicht nutzen
Sainz konnte sich in seinem zweiten Q3-Run nicht verbessern. Das öffnete die Tür für Sergio Perez im zweiten Red Bull. Doch der Mexikaner konnte die Chance nicht nutzen. Am Ende fehlten anderthalb Zehntel zur Pole: "Der zweite Startplatz ist nicht die schlechteste Position", erklärte Perez anschließend. "Carlos hat heute einen besseren Run hinbekommen. Morgen kann es aber schon ganz anders aussehen. Ich freue mich auf das Rennen. Der Start wird sehr wichtig. Von der Spitze können wir unser eigenes Rennen fahren."
Hinter Perez drehten Charles Leclerc und Esteban Ocon die viert- und fünftschnellsten Quali-Runden. Beide werden aber auch von Motorenstrafen nach hinten geworfen – Leclerc auf P16, Ocon auf P17. Das spült Fernando Alonso auf den dritten Startplatz nach vorne. Der Spanier teilt sich die zweite Reihe mit Lewis Hamilton. Der Mercedes-Pilot war damit aber alles andere als happy. Nach der Session beklagte er vor allem den großen Abstand zur Bestzeit von Verstappen, der satte 1,8 Sekunden betrug.
Noch einen Rang weiter hinten reiht sich George Russell im silbernen Schwesterauto ein. In Budapest hatte der Brite vor der Sommerpause noch seine erste Pole-Position bejubelt. Russells Nachbar in der dritten Reihe heißt Alexander Albon. Der Thailänder hat von Startplatz 6 gute Chancen auf Punkte. Genau wie Albon profitierten auch Daniel Ricciardo, Pierre Gasly und Lance Stroll auf den Plätzen sieben bis neun von Startplatzstrafen. Sie alle waren schon im Q2 durch den Rost gefallen.

Vettel trotz Q1-Aus in den Top Ten
Für Sebastian Vettel war der Quali-Tag schon nach dem Q1 beendet. Doch auch der Heppenheimer rutscht weit nach vorne, weil sieben schnellere Piloten mit Motorenstrafen zurück müssen. So teilt sich Vettel am Sonntag auf Rang 10 die fünfte Reihe mit Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll.
Im Q1 war Vettel ausgerechnet von seinem Kumpel Mick Schumacher rausgekickt worden. Zwei Tausendstel trennten die beiden deutschen Piloten in der ersten K.O.-Runde. Doch jubeln kann der Haas-Pilot darüber nicht. Schumacher war der schlechteste Pilot mit einer Motorenstrafe. Deshalb muss er das Rennen am Sonntag vom letzten Startplatz in Angriff nehmen.