Formel 1 GP Bahrain: Gasly beschenkt Briatore

Geburtstagsgeschenk für Briatore
Gasly Vierter trotz Motor-Handicap

GP Bahrain 2025

Es ist ein runder Geburtstag. Alpines Chefsanierer Flavio Briatore wurde am Tag der Qualifikation zum GP Bahrain 75 Jahre alt. Als Pierre Gasly am Morgen gratulierte, fragte der ewig junge Italiener: "Und, was hast Du mir als Geburtstagsgeschenk mitgebracht?" Gasly zeigte auf seinen rechten Fuß. Ein schwerer Gasfuß sollte es richten.

Alpine war mit null Punkten zum vierten WM-Lauf angereist. Als einziges Team war das Konto noch leer. Dabei hatten die französischen Autos bei den Winter-Testfahrten in Bahrain noch einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Doch der schien in Melbourne, Shanghai und Suzuka wie weggewischt.

Briatore stellte sich vor seine Truppe: "Wir waren nicht so schlecht, wie wir aussahen. Unser Problem war, dass wir aus der weichsten Reifenmischung nie das rausgeholt haben, was theoretisch möglich war." Das resultierte in schlechten Startplätzen und entsprechend schwierigen Rennen. Nach Bahrain reiste die Equipe mit keinem einzigen Punkt. Das ist nicht der Anspruch, den Alpine vor der Formel-1-Saison 2025 hatte. Man wollte "Best Of The Rest" sein und die Top-Teams McLaren, Ferrari, Red Bull und Mercedes ärgern.

Pierre Gasly - Flavio Briatore - Alpine - GP Bahrain 2025 - Formel 1
Mark Sutton via Getty Images

Motor kostet Rundenzeit

Der Renault-Motor ist keine Rakete, mit der man Plätze gewinnen kann. "Wir verlieren je nach Strecke drei bis vier Zehntel allein durch den Antrieb", flucht Briatore. Es ist das alte Problem. Der Motor muss auf den Geraden zu früh in den Ladebetrieb, um die Batterie zu füllen. Für Bahrain beträgt der Verlust laut Simulation 0,3 Sekunden.

Und trotzdem schaffte Gasly mit 1.30,216 Minuten eine Zeit, die nur 0,375 Sekunden über Oscar Piastris Pole-Position lag. "Ohne den Verlust vom Motor starten wir aus der ersten Reihe", ist Briatore überzeugt. Gasly beeindruckte vor allem im zweiten Sektor. Da war er praktisch so schnell wie die McLaren-Piloten. Es ist der Sektor mit den meisten Kurven, in der die Zeit flöten geht. Das zeigt den Ingenieuren: Das Auto ist aerodynamisch gesund.

Es hätte auch schon bei den ersten drei Rennen besser laufen können, ärgert sich Briatore. Der Fehler war, dass die Ingenieure versucht hatten, das Power-Defizit anderswo zu kompensieren. Zum Beispiel bei der Differenzialeinstellung. "Die Experimente haben nicht gebracht", erzählt der Meistermacher. "Deshalb habe ich der Mannschaft vor dem Wochenende gesagt: keine Experimente mehr. Wir fahren so wie beim Test."

Jack Doohan - Alpine - GP Bahrain 2025 - Formel 1
xpb

Schonfrist für Doohan

Der Alpine hielt auch seine Reifentemperaturen über die gesamte Runde im Fenster. Pierre Gasly und Jack Doohan verloren im letzten Streckenabschnitt im Gegensatz zu einigen Konkurrenten nicht unverhältnismäßig viel Zeit. Dass Gasly auch schon im dritten Training bei sengender Hitze den sechsten Platz belegte, ist ein gutes Zeichen. Auch da schossen die Reifentemperaturen nicht durch die Decke.

Jack Doohan war ebenfalls auf einem guten Weg ins Q3. Der Australier kam auf Platz sechs durchs Q1 und hatte auch nach dem ersten Versuch im Q2 gute Chancen eine Runde weiterzukommen. Doch dann brachte Doohan im letzten Versuch nicht mehr alle Sektoren optimal zusammen. "Daran muss er noch arbeiten", hieß es im Team. "Jack ist schnell, aber noch nicht konstant." Nach jüngsten Informationen hat er trotz seiner beiden Unfälle in Melbourne und Japan noch Schonfrist bis Sommer.