Das war eine Demonstration der Stärke. McLaren fährt allen auf und davon. Die Konkurrenz sieht von den Papaya-Rennern nur die Auspuffrohre. Auch auf eine Runde. Dabei hofften Mercedes, Red Bull und Ferrari, dass der Favorit wenigstens da verwundbar ist. Doch die Bestzeit von Oscar Piastri war mehr als eine halbe Sekunde schneller als Ferrari und Mercedes sowie acht Zehntel als Red Bull. Weil der McLaren seine Reifen auch bei einer schnellen Runde bis zur letzten Kurve im Fenster hält.
Hätten die Gegner ein perfektes zweites Training gehabt, wäre der Vorsprung vielleicht ein bisschen kleiner ausgefallen, doch selbst dann wären Oscar Piastri und Lando Norris außer Reichweite gewesen. George Russell kostete ein Fehler im zweiten Sektor zweieinhalb Zehntel. Ferrari musste nach Fehlern der Fahrer im ersten Versuch einen zweiten Satz Soft auspacken und verlor trotz besserer Strecke zu viel Boden auf die übermächtigen McLaren. Max Verstappen klagte über zu heiße Reifen. Daraus resultierten Bremsprobleme. Selbst auf eine Runde.
Auf den Longruns fällt die Klatsche noch deutlicher aus. McLaren splittete die Aufgaben, ließ Norris den Dauerlauf etwas aggressiver angehen, Piastri etwas konservativer. So oder so: Ab einer bestimmten Laufzeit verschwinden beide am Horizont.
Im Verfolgerfeld machte einmal mehr Toro Rosso die beste Figur. Isack Hadjar zeichnete sich als Sechster erneut aus und rangierte am Ende sogar vor Verstappen. Liam Lawson demonstrierte als Zwölfter, dass der Toro Rosso auch in Bahrain gut ausbalanciert ist. Auch Williams zeigte auf den Plätzen zehn und elf eine geschlossene Leistung. Man darf sich allerdings keine Fehler leisten. Das ganze Feld stauchte sich auf 1,991 Sekunden zusammen.

Ferrari hat in Bahrain einen neuen Unterboden ans Auto geschraubt und hofft auf eine Leistungssteigerung.