Auch wenn sich die Corona-Zahlen hierzulande etwas entspannen, heißt das noch lange nicht, dass sich auch die Lage für die Formel-1-Planer entspannt. Noch immer wird beim Kalender auf Sicht gefahren. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte warten noch einige Baustellen auf die Bosse der Königsklasse.
Eine Frage hat sich allerdings jetzt schon geklärt. Am Dienstag (6.7.) musste der Grand Prix von Australien offiziell abgesagt werden. Die strengen lokalen Corona-Auflagen lassen eine Durchführung des Rennens in Melbourne in diesem Jahr nicht zu. Deshalb wurde die Veranstaltung, die für den 21. November eingeplant war, nicht noch einmal verschoben, sondern komplett aus dem Kalender gestrichen.
Daniel Ricciardo, der einzige Pilot aus Down Under im aktuellen Fahrerfeld, gab sich entsprechend enttäuscht: "Das ist wirklich schade, dass wir dieses Jahr nicht zu mir nach Hause kommen. Ich weiß, dass alle immer sehr gerne nach Melbourne gereist sind. Das tut schon weh, dass das Rennen jetzt schon zum zweiten Mal in Folge ausfällt. Wir müssen nach vorne schauen und hoffen, dass es 2022 klappt."

Suche nach Australien-Ersatz
Ohne den Australien-Grand-Prix stehen aktuell nur noch 22 Rennen im Kalender. Die F1-Verantwortlichen bestätigten aber bereits ihr Bemühen, die Anzahl der Events wieder auf die ursprünglich geplante Zahl von 23 zu erhöhen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir den freigewordenen Platz wieder füllen können", heißt es aus dem F1-Hauptquartier.
Es gebe eine Reihe von Optionen, die nun in den kommenden Wochen geprüft werden sollen. Erst nach Abschluss der Beratungen soll es weitere Wasserstandsmeldungen geben. Erschwert wird die Lage dadurch, dass Australien nicht der einzige Wackelkandidat im Herbst ist. Auch Japan steht weiter auf der Kippe, obwohl die Chancen von Suzuka durch die Durchführung der olympischen Spiele in Tokio im Sommer etwas gestiegen sind.
Auch das Rennen in Sao Paulo ist noch längst nicht fix. Die hohen Corona-Zahlen und die Gefahr von Mutationen haben dazu geführt, dass viele Länder für Brasilien-Besucher bei der Rück- oder Weiterreise strenge Quarantäne-Auflagen vorschreiben. Gut möglich, dass der Samba-Grand-Prix ganz gestrichen wird oder sich zumindest die Reihenfolge der Amerika-Rennen noch einmal ändert.

Kein Kontakt zu deutschen Strecken
Die Liste der Ersatzkandidaten für Australien ist begrenzt. Der Termin Ende November limitiert die Auswahl der Strecken. So spät im Jahr fallen europäische Rennstrecken aus klimatischen Gründen praktisch aus. Möglich ist, dass der F1-Zirkus so kurz vor dem Finale in Saudi Arabien und Abu Dhabi noch einen weiteren Stopp in der Golf-Region einlegt.
Was die mögliche Rückkehr der Formel 1 nach Deutschland angeht, gibt es nichts Neues zu vermelden. In den letzten Wochen hat es keinen Austausch der Formel 1 mit den Verantwortlichen in Hockenheim und am Nürburgring zu diesem Thema gegeben. Bei der Suche nach Ersatzkandidaten schaut man sich offenbar zuerst bei den Strecken um, die finanziell etwas zum Gesamtbudget beitragen können.