Baku ist eine Ferrari-Strecke. Charles Leclerc fuhr am Samstag allen davon. Sein Vorsprung von 0,321 Sekunden waren ein Wort. Der zweifache Saisonsieger schien auch im Rennen unschlagbar, bis ihm und Ferrari zwei Fehler unterliefen. Das Team unterschätzte den langsamen Aufwärmprozess der harten Reifen, was Leclerc allein in der Out-Runde 2,9 Sekunden kostete. Und Leclerc wehrte sich nicht groß gegen den Angriff von Oscar Piastri in der Meinung, er könne sich die Führung später noch zurückholen. Dazu fehlte aber der Topspeed.
McLaren-Teamchef Andrea Stella strahlte, obwohl er zugeben musste, dass Ferrari das bessere Auto hatte. McLaren gewann das Rennen in der Disziplin, in der das Team lange kritisiert wurde. "Wir haben das Rennen perfekt exekutiert, und Oscar ist das beste Rennen seiner Karriere gefahren." Es war für Stella ein Beweis: Wir können auch das.
Williams immer stärker
Im Duell Red Bull gegen Mercedes siegte Red Bull. Der angeschlagene Titelverteidiger fand mit seiner neuen Unterboden-Konfiguration den Weg zurück zu einem stabilen Fahrverhalten. Aber nur mit einem Auto. Verstappens Leidensweg zeigt, dass die Suche nach dem Setup eine Gratwanderung ist. Mercedes rapportierte die üblichen Probleme. Die Hinterreifen überhitzen zu schnell. Auf den harten Reifen weniger als auf den Medium-Sohlen.
Dahinter macht Williams eine immer bessere Figur. Der FW46 ist mittlerweile schon das bessere Auto als der Aston Martin. Haas hält gerade noch mit und hamstert sich an Toro Rosso heran, die in den letzten drei Rennen keine Punkte gemacht haben. Alpine und Sauber haben es sich auf den letzten beiden Plätzen bequem gemacht.
