Die Formel-1-Techniker sind wirklich nicht zu beneiden. Mit den komplett neuen Autos gibt es noch jede Menge zu lernen. Doch um die Kosten zu senken wurden die Testfahrten in den vergangenen Jahren immer weiter reduziert. In dieser Saison stehen allen Teams lediglich je drei Sessions in Barcelona und Bahrain zur Verfügung, bevor es erstmals um WM-Punkte geht.
Der Mittwoch (24.2.) war somit bereits die Halbzeit der Spanien-Woche. Stand zum Auftakt vielerorts noch das Ausmerzen mechanischer Kinderkrankheiten auf dem Plan, ging es in der zweiten Runde vor allem darum, der Aerodynamik auf die Spur zu kommen. Das neue Fahrzeug-Konzept, bei dem der Großteil des Abtriebs über den Unterboden produziert wird, wirft immer noch Fragen auf.

Aerodynamiker unter Druck
So hatten viele Teams auf den ersten Kilometern überrascht festgestellt, dass die Autos auf den Geraden in Schwingung geraten und immer wieder mit dem Unterboden hart aufsetzten. Je nachdem, ob der DRS-Heckflügel geöffnet war, ließ sich das Phänomen mal ausgeprägter und mal weniger heftig beobachten.
Um mehr Daten zu gewinnen, wurden in der Früh an fast alle Autos große Aluminium-Gitter geschraubt. Diese Gitter waren mit Sensoren bestückt, die detaillierte Strömungsdaten auf Festplatten aufzuzeichnen, die ebenfalls mit an Bord waren. Intelligente Computer-Programme wandeln die Zahlen dann in visuelle Strömungsbilder um.
So erkennen die Ingenieure schnell, ob die Luft auch wirklich dort entlangfließt, wo es die Simulationen vorher berechnet hatten. Neben den Messgittern wurde aber auch ganz old-school die sogenannte FloViz-Farbe eingesetzt. Die zähe Flüssigkeit lässt anhand des Spurenmusters beim Trocknen im Fahrtwind erkennen, wo der Luftstrom schneller und wo langsamer fließt.

Neues Personal für Tag 2
Was das Personal anging, splitteten die meisten Teams ihre Fahrerduos wieder auf. Bei Mercedes war Lewis Hamilton dieses Mal für die Frühschicht eingeteilt. George Russell konnte ausschlafen. Haas schickte zuerst Mick Schumacher ins Rennen. Sebastian Vettel musste sich mit seinem Einsatz bis nach der Mittagspause gedulden.
Mit Esteban Ocon (Alpine), Sergio Perez (Red Bull), Daniel Ricciardo (McLaren), Pierre Gasly (Alpha Tauri) und Guanyu Zhou (Alfa Romeo) waren auch fünf Piloten im Einsatz, die am Vortag noch ganz ausgesetzt hatten.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die Bilder der Aerodynamik-Entwicklung. Wie gewohnt liefern wir dazu noch Action-Bilder von der Strecke und Technik-Details aus der Boxengasse.