Frédéric Vasseur ist bei Ferrari angekommen. Obwohl er vor dem Saisonstart nur sechs Wochen Zeit hatte, das Universum Ferrari zu begreifen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man als Ausländer ins höchste Amt des berühmtesten Rennstalls der Welt berufen wurde. Dem letzten, dem das gelungen ist, war Jean Todt. Der Franzose gewann vielleicht nicht die Herzen der Tifosi, aber ihren Respekt. Die Erfolge sprachen für sich.
Bei Vasseur deuten die nackten Zahlen erst einmal auf einen Rückschritt hin. Der Vize-Weltmeister von 2022 wurde in diesem Jahr nur Dritter. Aus 554 WM-Punkten wurden 406, aus vier Siegen einer. Und trotzdem ist die Bilanz positiv. Weil Vasseur etwas gelungen ist, was bei Ferrari schon lange nicht mehr der Fall war. Die zweite Saisonhälfte lief besser als die erste.
Der 55-jährige Franzose scherzt: "Als ich zu Ferrari kam, haben mir alle gesagt: Ferrari wird gut in die Saison starten und dann nachlassen. Es kam genau andersherum."

Die Zahlen spiegeln nicht ganz die Stimmung bei Ferrari wieder.
Zweite Kraft in der zweiten Saisonhälfte
Und noch eine Weissagung ist nicht eingetreten. Die, dass Ferrari nicht mit Druck umgehen kann, dass die Mannschaft überreagiert, wenn es mal schlecht geht. "Als wir in Melbourne realisiert haben, dass wir dem Konzept des Autos nicht weiterkommen, sind alle ruhig geblieben. Das Team hat eine starke Reaktion gezeigt."