Ferrari geht gegen Sainz-Strafe in Melbourne vor

Ferrari beantragt Revision im Sainz-Fall
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Zweierlei Maß bei Re-Start Unfällen

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Ferrari hat bei der FIA eine Revision zur Bestrafung von Carlos Sainz nach dem zweiten Re-Start beantragt. Sie stützt sich darauf, dass andere Fahrer für schlimmere Vergehen nicht bestraft wurden.

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Auf der Strecke ging Carlos Sainz als Vierter über die Ziellinie. Inklusive der Fünfsekunden-Strafe rutschte der Spanier auf den 12. Platz ab. Auf den letzten Punkterang fehlten nur 0,542 Sekunden. Sainz redete sich nach dem Rennen in Rage und sprach von der "ungerechtesten Strafe seiner Karriere".

Ferrari ärgerte sich nicht nur über die Strafe. "Auch wenn es besondere Umstände waren, hätten wir uns wenigstens gewünscht von den Sportkommissaren angehört zu werden, um unsere Sicht der Dinge zu äußern. Aber diese Chance hat man uns nicht gegeben", erklärte Teamchef Frédéric Vasseur in der Rückschau auf den turbulenten GP Australien.

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Teamchef Frédéric Vasseur hat angekündigt, dass Ferrari eine Revision beantragt hat. Die Strafe gegen Carlos Sainz kostete in Australien zwölf Punkte.

Ferrari strebt Anhörung an

Nach vier Tagen Schweigen reichte Ferrari jetzt die Bitte um Wiederaufnahme des Verfahrens im Fall Sainz ein. Damit verbunden ist, dass der Rennstall neue Beweise liefern kann, die das Urteil der Sportkommissare erschüttern könnten. "Wenn wir das schaffen, bekommen wir eine Anhörung vor den Sportkommissaren, die beim GP Australien im Amt waren. Das wäre schon ein erster Schritt", erklärte Vasseur das Procedere.

Über die so genannten "neuen Beweise" will der Franzose nicht sprechen und beruft sich dabei auf ein laufendes Verfahren. Er will den Sportkommissaren auch öffentlich nicht vorgreifen. "Wir werden uns zu der Begründung unseres Revisionsantrages nicht äußern. Das ist bis zum Verfahren eine Sache zwischen FIA und uns."

Das Ziel des Einspruchs liegt auf der Hand. "Wir hätten gerne ein anderes Ergebnis als das, was uns letzten Sonntag präsentiert wurde", gibt Vasseur zu. Auch wenn Ferraris Capo nicht ins Detail gehen will, wird zwischen den Zeilen klar, worauf sich die Revision stützen wird. Ferrari ist der Meinung, dass ähnlich gelagerte Fälle ungleich behandelt wurden.

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Sainz traf den Aston Martin von Alonso beim letzten stehenden Start des Rennens.

Keine Strafen für Gasly und Sargeant

Nach dem zweiten Re-Start kam es in der ersten und zweiten Kurve des Albert Parks zu drei voneinander unabhängigen Unfällen. Carlos Sainz drehte den Aston Martin von Fernando Alonso um, was der Ferrari-Pilot nach Meinung der Schiedsrichter vermeiden konnte, da in dem Teil der Strecke genügend Platz zum Ausweichen war.

Pierre Gasly kanonierte in Kurve 2 den Alpine seines Teamkollegen Esteban Ocon in die Mauer. Die Sportkommissare leiteten wie im Fall Sainz/Alonso eine Untersuchung ein, kamen aber trotz schwerwiegenderer Folgen für die Autos zu dem Schluss, dass es sich um einen typischen Rennunfall bei einem Start gehandelt hat. Der Auffahrunfall von Logan Sargeant in den Alpha Tauri von Nyck de Vries wurde erst gar nicht untersucht.

Die Sportkommissare werden also erklären müssen, warum sie nur in zwei von drei Fällen aktiv wurden und nur in dem einen eine Strafe aussprachen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Schiedsrichterentscheidungen über Kollisionen in den seltensten Fällen Erfolg haben.

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