Es war bereits in Las Vegas durchgesickert: Ferrari hat eine mehrjährige Vereinbarung mit dem Neueinsteiger Cadillac getroffen, um das Team ab 2026 in der Formel 1 mit Antriebseinheiten und Getrieben zu versorgen. Zwei Tage nach dem letzten Grand Prix in Abu Dhabi (10.12.) verkündete Ferrari die Partnerschaft. Im Zockerparadies kam auch erstmals ans Licht, dass die US-Amerikaner als neuer Rennstall in die Königsklasse aufgenommen werden. Am 25. November bestätigte die FOM (Formula One Management) offiziell das neue Team.
Nach langwierigen Verhandlungen mit der Formel 1 konnte General Motors (GM) im vergangenen Monat endlich den Durchbruch erzielen und wurde als elftes Team für die Saison 2026 akzeptiert. Der Weltkonzern GM wird seine Truppe unter der Marke Cadillac betreiben.

Cadillac ist ab 2026 das elfte Team in der Formel 1.
Langer Weg in die Formel 1
In früheren Anläufen, als das Projekt noch unter dem Namen Andretti firmierte, plante das Team die Entwicklung einer eigenen Antriebseinheit. Der ursprüngliche Zeitrahmen setzte die Fertigstellung dieser Technologie jedoch erst für 2028 an. Daher ist ein externer Motorenlieferant für die ersten beiden Rennjahre erforderlich. Danach geht die Truppe als reines Werksteam an den Start und entwickelt dafür einen eigenen Antrieb. Zuvor muss noch Ferrari unter die Arme greifen.
In einer Mitteilung erklärte Ferrari: "Ferrari N.V. gibt eine mehrjährige Vereinbarung ab 2026 mit Andretti Formula Racing LLC bekannt, die die Lieferung von Antriebseinheit und Getriebe an das von TWG Global und General Motors geführte Rennteam umfasst, vorbehaltlich der schriftlichen Bestätigung des FIA-Formel-1-Einstiegs von Andretti Formula Racing LLC."
Interessanterweise hatte das Andretti-Projekt zunächst eine Vereinbarung mit Renault geschlossen. Doch nach Änderungen in der Führung bei Andretti – Michael Andretti hatte in der Formel 1 viel Porzellan zerdeppert – und der Entscheidung von Renault, sich auf das eigene Alpine-Team zu konzentrieren und Mercedes-Motoren zu verwenden, wurde eine neue Lösung notwendig. Renault baut die Fabrik in Viry-Châtillon um und verabschiedet sich ab 2026 als Motorenhersteller aus der Formel 1.

Sauber startet nur noch ein Jahr mit Ferrari-Antrieb, danach steckt ein Audi-Motor unter dem Kleid.
Ferrari ersetzt Sauber mit GM
Für Ferrari bedeutet die Zusammenarbeit mit Cadillac, dass die Italiener ab 2026 weiterhin zwei Kundenteams betreuen. Neben Cadillac wird auch Haas weiterhin Ferrari-Motoren nutzen. Das derzeitige Partnerteam Sauber hingegen wird ab 2026 mit Audi-Antrieb antreten, da es zur Werksmannschaft des deutschen Herstellers wird.
Das Cadillac-Projekt wird von Graeme Lowdon geleitet, der zuvor als Teamchef bei Virgin, Marussia und Manor tätig war. Lowdon war in den letzten drei Jahren maßgeblich an der Entwicklung des neuen Teams beteiligt. Der Engländer wurde erst während des Abu-Dhabi-Wochenendes als Teamchef bestätigt.