Ferrari: Neuer Hightech-Simulator in Maranello

Ferrari rüstet Fabrik auf
Neuer Simulator in Maranello

Der Simulator ist aus der modernen Formel-1-Welt nicht mehr wegzudenken. Durch das Verbot echter Testfahrten haben sich die virtuellen Probefahrten sowohl bei der Entwicklung neuer Autos bzw. Upgrade-Teilen als auch bei der Abstimmungsarbeit für unterschiedliche Rennstrecken als wirksames und unverzichtbares Hilfsmittel erwiesen.

Ferrari hat hier in den letzten Jahren immer einen Schritt hinterhergehinkt. Trotz großer Bemühungen der Italiener hatte die Konkurrenz in England stets das moderne Equipment für die Trockenübungen in der Fabrik zur Verfügung. Doch das soll nun bald ändern. In Maranello wurde in den vergangenen 24 Monaten ordentlich aufgerüstet.

So ließ die Scuderia ein komplett neues Gebäude zwischen dem Hauptbüro des Rennteams und der Teststrecke von Fiorano errichten, damit das Wunderwerk der Technik ein adäquates Dach über dem Kopf bekommt. Diese Woche wurde der neue Simulator nun in seinem neuen Zuhause aufgebaut und eingerichtet. In den kommenden Tagen soll mit dem Kalibrierungsprozess begonnen werden, der noch einmal mehrere Wochen dauert.

Ferrari - Simulator
Ferrari

Exklusive Entwicklung für Ferrari

Erst Mitte September erwarten die Ferrari-Ingenieure, dass der neue Simulator komplett einsatzfähig ist und den Technikern bei der Evaluierung des 2022er Modells hilft. Bis dahin bleibt der alte Simulator noch in Betrieb, um den aktuellen SF21 auf die kommenden Rennwochenende abzustimmen und dem Nachwuchs der Ferrari Driver Academy Übungsmöglichkeiten zu geben.

Was das neue Modell angeht, habe Ferrari nach eigenen Angaben in modernste Technik investiert. Der Simulator stelle das Maß der Dinge in diesem Bereich dar, heißt es. Die Fahrer bekommen die Strecke in einer 360°-Umgebung dargestellt. Was Reaktionsgeschwindigkeit und Bandbreite angeht, sei das neue Entwicklungswerkzeug das Beste, was momentan auf dem Markt verfügbar ist.

Bei der Entwicklung des Hightech-Werkzeugs habe Ferrari eng mit den Simulator-Experten von "Dynisma" zusammengearbeitet. Die britische Firma wird von Ex-Ferrari-Ingenieur Ashley Warne geleitet. Nach Angaben des Rennstalls wurde das neue Produkt exklusiv für die Scuderia produziert.

Red Bull - Simulator
Red Bull

Generationssprung bei Simulator-Technik

Bei Ferrari erhofft man schon im kommenden Jahr Resultate auf der Strecke zu sehen: "Die Simulation und digitale Technologien spielen bei der Entwicklung eines Formel-1-Autos eine immer wichtigere Rolle", erklärt Logistik-Chef Gianmaria Fulgenzi. "Wir glauben, dass wir die bestmögliche Wahl getroffen haben, indem wir ein Werkzeug erschaffen haben, dass einen Generationssprung auf diesem Sektor darstellt."

Wegen der Komplexität des Projekts hat die Entwicklung etwas länger gedauert, wie Fulgenzi zugibt: "Für die Herstellung haben wir Dynisma ausgewählt, ein junges und dynamisches Unternehmen. Es hat zwei Jahre gedauert um diesen Projekt abzuschließen. Aber jetzt sind wir bereit, es beim Projekt 674 einzusetzen. Das ist der interne Name für das Auto, das auf Basis des 2022er Technik-Reglements gebaut wird."