Neuer Vertrag: Ferrari verlängert mit Leclerc

Neuer langfristiger Vertrag
Leclerc verlängert mit Ferrari

Die Gespräche haben sich schon eine Weile hingezogen. Doch am Donnerstag (25.1.) konnte endlich Vollzug vermeldet werden. Charles Leclerc wird sich auch in den kommenden Jahren den roten Rennoverall überziehen. Der Fünftplatzierte der vergangenen Saison hat seinen Vertrag mit Ferrari gleich um mehrere Jahre verlängert. Um die genaue Laufzeit macht die Scuderia allerdings ein Geheimnis.

In der offiziellen Pressemitteilung heißt es zunächst nur: "Die Scuderia freut sich bekannt geben zu dürfen, dass sie den Vertrag mit Charles Leclerc verlängert hat. Er wird damit auch über die Saison 2024 hinaus für das italienische Team in der Formel 1 Weltmeisterschaft antreten."

Charles Leclerc - Ferrari - GP Abu Dhabi 2023 - Qualifikation
Motorsport Images

Traum vom WM-Titel mit Ferrari

Dass es sich um einen länger laufenden Vertrag handelt, geht erst aus dem Leclerc-Zitat zur Unterschrift hervor, das die Verantwortlichen freundlicherweise direkt mitgeschickt haben: "Ich freue mich nun zu wissen, dass ich den Ferrari-Overall noch einige Jahre tragen werde. Seit ich drei Jahre alt war, habe ich davon geträumt, für dieses Team Rennen zu fahren. Ich habe den Monaco GP immer von der Wohnung eines Freundes an der St.-Devote-Kurve verfolgt und dabei schon immer die roten Autos im Fokus gehabt."

Leclerc hat in der Vergangenheit stets seine Verbundenheit zum Rennstall aus Maranello betont. Und die Verantwortlichen erklärten stets das Ziel, den im eigenen Junior-Kader ausgebildeten Piloten zu halten. Deshalb war es am Ende etwas überraschend, dass die Verlängerung des zum Jahresende auslaufenden Vertrages nicht schon früher vermeldet werden konnte.

"Seit ich im Jahr 2016 zur Ferrari Academy gestoßen bin, ist das Team zu meiner zweiten Heimat geworden", erklärte Leclerc zufrieden. "Wir haben zusammen viel erreicht und sind in den vergangenen fünf Jahren durch dick und dünn gegangen. Ich glaube fest daran, dass das Beste noch vor uns liegt. Ich kann es kaum erwarten, dass die Saison losgeht, dass wir weiter Fortschritte machen und in jedem Rennen mitkämpfen können. Es ist immer noch mein Traum, den WM-Titel mit Ferrari zu gewinnen und ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren tolle Zeiten zusammen erleben und unsere Fans glücklich machen."

Frederic Vasseur - Formel 1 - 2023
Wilhelm

Ferrari verspricht Leclerc siegfähiges Auto

Teamchef Frédéric Vasseur hatte kurz nach dem Finale von Abu Dhabi schon angekündigt, dass man noch vor dem Start der neuen Saison in Sachen Fahrerpersonal vorankommen wolle. Dieses Versprechen wurde nun mit der Verlängerung des Leclerc-Vertrags eingelöst. Es sollte vermieden werden, dass sich die Verhandlungen bis in die ersten Rennen des neuen Jahres ziehen.

Entsprechend zufrieden ist der Franzose, dass er das beste Pferd im Scuderia-Stall langfristig binden konnte: "Die Beziehung von Charles zur Scuderia geht weit über ein normales Verhältnis von Fahrer und Team hinaus. Er ist nun schon acht Jahre Teil der Ferrari-Familie, damals trug er das springende Pferd noch gar nicht auf dem Overall. Seine Werte und die des Teams stimmen überein. Es war nur ein logischer Schritt, dass wir gemeinsam die Zusammenarbeit verlängern."

Neben der Liebe zu Ferrari habe natürlich auch das fahrerische Talent für Leclerc gesprochen: "Er ist dafür bekannt, sich selbst an die Limits zu pushen. Wir schätzen zudem seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, wenn es darum geht, im Rennen zu kämpfen und zu überholen", so Vasseur. "Wir werden alles daran setzen, ihm ein siegfähiges Auto zu geben. Und ich weiß, dass sein Ehrgeiz und sein Wille Elemente sind, die einen Unterschied machen und uns dabei helfen können, unsere Ziele zu erreichen."

Leclerc - Sainz - Ferrari - GP Mexiko 2023
xpb

Was ist mit Sainz?

Die Verlängerung mit Leclerc wirft aber auch die Frage auf, wie es mit Teamkollege Carlos Sainz weitergeht. Der Vertrag des Spaniers läuft ebenfalls am Ende der Saison aus. Seit der Einführung der Groundeffect-Autos in der Saison 2022 ist das Pendel im teaminternen Duell aber deutlich in Richtung Leclerc ausgeschlagen. Mit dem Sieg in Singapur, dem einzigen für Ferrari in der Saison 2023, hat Sainz aber gezeigt, dass man ihn nicht einfach abschreiben darf.

Der Madrilene hat schon öfter seinen Wunsch geäußert, ebenfalls eine mehrjährige Verlängerung bei Ferrari zu unterschreiben. Und dass er wie sein Teamkollege gerne mit einem fixen Deal und einer gesicherten Zukunft in die neue Saison starten würde. Aber offenbar ist der Wille von Ferrari in diesem Fall nicht ganz so groß wie im Fall von Leclerc.

Ganz ohne Alternativen scheint Sainz aber nicht zu sein. Der 29-Jährige wird immer wieder mit einem Wechsel zu Audi in Verbindung gebracht, wo sein ehemaliger McLaren-Teamchef Andreas Seidl das Zepter schwingt. Die Ingolstädter bringen ihr eigenes Auto aber bekanntlich erst 2026 an den Start. Und die sportlichen Aussichten sind beim neuen Werksteam natürlich auch deutlich unsicherer.