Diese Saison werden wir nicht vergessen. Sie schrieb Geschichten wie keine anderen seit 1950. Der erste Weltmeister-Titel für Max Verstappen. Das Drama um Lewis Hamilton in der letzten Rennrunde in Abu Dhabi. Der erste Sieg für Esteban Ocon. Die erste Pole für Lando Norris. Die Rückkehr von McLaren auf die oberste Stufe des Podests – dank Daniel Ricciardo. Die Wiederauferstehung von Ferrari mit zwei Pole Positions und fünf Podestplätzen nach einer Pannensaison.
Die Formel 1 brachte sich mit chaotischen Rennen und Streitigkeiten abseits der Rennstrecke in die Schlagzeilen. Nach dem Saisonfinale hängen ein paar dunkle Wolken über der Königsklasse. Doch die werden sich irgendwann verziehen. In Summe überwiegen nach 22 Rennen die positiven Aspekte.
Gute Zahlen zum Finale
Das Finale, in das Max Verstappen und Lewis Hamilton punktgleich zogen, lockte die Fans vor den TV-Bildschirm. Die Formel 1 rechnet vor, dass gegenüber dem GP Abu Dhabi 2020 ein Zuschauer-Plus von 97 Prozent erreicht wurde. Was angesichts der Konstellation nicht verwundert. Vor einem Jahr war Hamilton bereits lange Weltmeister. Insgesamt verbucht die Formel 1 in der TV-Statistik ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Digitalbereich wächst man dank der Anstrengungen von Liberty Media um 135 Prozent, wenn man es mit Abu Dhabi 2020 vergleicht. Bei den Videoaufrufen sogar um 173 Prozent. Wer es nicht live sah, schaute sich diese letzte Runde mindestens einmal in der Wiederholung an. Die Strategie, sich für alle Plattformen zu öffnen, zahlt sich offensichtlich aus. Zu Bernie Ecclestones Zeiten zählte hauptsächlich das Fernsehen. Die Amerikaner haben den Sport breiter aufgestellt, um ein junges Publikum anzuziehen.
In der Corona-Krise zeigt sich die Formel 1 als robustes Geschäft mit Durchhaltevermögen. Man macht das Beste aus den Einschränkungen und brachte eine Rekordsaison von 22 Rennen durch. In der zweiten Saisonhälfte durften wieder Fans an die Rennstrecke kommen. In Summe waren es 2,7 Millionen. Mit dem GP Niederlande in Zandvoort, GP USA in Austin und dem GP Saudi-Arabien in Jeddah waren drei Events ausverkauft.
Auch die Promis und Wohlbetuchten sind begeistert. Der Paddock Club öffnete bei zehn Rennen und lockte 18.000 Gäste an. So viele wie 2019 in 21 Grand Prix, als die Welt noch nicht vom Corona-Virus gegeißelt wurde.