Es ist der große Wunsch des Formel-1-Managements seit der Übernahme durch Liberty Media. Darauf arbeitet es seit der Übernahme der Formel 1 hin. Es soll mehr Abwechslung ins Feld. Es sollen nicht immer die gleichen drei Teams gewinnen. Die Formel 1 soll ein Sport werden, der nicht mehr so berechenbar ist. Dafür strickten Formel 1 und FIA das Regelwerk um. Dafür entwarfen sie eine Budgetobergrenze, die seit der Saison 2021 die Ausgaben deckelt, und den Hoffnungslosen wieder Hoffnung schenkt – eines Tages aus eigener Kraft zu gewinnen.
Im Prinzip sind sich alle einig. Man hat die richtigen Werkzeuge bestimmt und dreht an den passenden Stellschrauben, damit das Feld zusammenrückt. Teams können sich den Erfolg mit Mammut-Budgets von einer halben Milliarde nicht einfach mehr kaufen. Sie müssen mit ähnlichen Beträgen wirtschaften. Die Autos sind nicht mehr so komplex wie früher. Und doch hat sich im ersten Jahr der Regelrevolution nichts verändert.
F1-Mittelfeld teilweise überrundet
Die großen Drei sind weiter dominant. Red Bull, Ferrari und Mercedes teilen sich die Podestplätze untereinander auf. Einzige Ausnahme war Lando Norris beim GP Emilia-Romagna. Und das auch nur, weil Charles Leclerc in der Variante Alta ins Aus rutschte, was einen Reparatur-Stopp bedingte. Sonst hätten Red Bull, Ferrari und Mercedes alle Podestplätze der Formel-1-Saison 2022 eingenommen. Im Jahr davor hatten es noch acht Rennställe aufs Podest geschafft: Mercedes (28), Red Bull (23), McLaren und Ferrari (je 5), Alpine (2), Alpha Tauri, Aston Martin und Williams (je 1).
Eigentlich ist es 2022 noch schlimmer geworden. Zu Beginn der Saison kämpften Red Bull und Ferrari um die Spitze. Mercedes war weit weg. Das Mittelfeld im Renntrimm noch weiter. Ab Mitte der Saison setzte sich Red Bull ab und holte zwischen dem GP Frankreich und GP Mexiko sogar neun Siege in Serie. Ferrari fiel ab dem GP Belgien zurück, Mercedes holte langsam auf. In Summe kommt Red Bull auf 17 Saisonsiege, Ferrari auf vier und Mercedes auf einen.
Das Mittelfeld ist eine Sekunde weg von der Spitze. In der Qualifikation kann der Abstand je nach Rennstrecke mal schrumpfen. Die Reifen können Defizite der Mittelfeldautos kaschieren. Im Rennen geht die Schere auf. In Mexiko beispielsweise überrundete Sieger Max Verstappen alle Mittelfeldautos. Nur die ersten sechs – also Red Bull, Mercedes und Ferrari – blieben innerhalb derselben Rennrunde.