Das dritte Jahr der Groundeffect-Ära in der Königsklasse wird mit Spannung erwartet. Der neue Rekordkalender umfasst 24 Grands Prix, in denen die Teams um die Wette fahren. In der Saison 2023 waren es lediglich 22 Rennen, nachdem der WM-Lauf in Imola aufgrund der Überschwemmungen wortwörtlich ins Wasser gefallen war.
Die brennendste Frage vor den Testfahrten vom 21. bis 23. Februar in Bahrain lautet: Vergrößert Red Bull mit dem neuen RB20 seinen Vorsprung oder holt die Konkurrenz um Mercedes und Ferrari auf? Dafür braucht es ein schnelles und zuverlässiges Auto. Teams, Fans und Experten werden mit Argusaugen auf die neuesten Kreationen der Designbüros schauen.

Williams zeigt am 5. Februar in New York sein neues Formel-1-Auto. Am selben Tag präsentiert auch Sauber seinen neuen Rennwagen.
Haas beginnt – Sauber und Willams folgen
Haas zeigt als erstes Team sein neues Auto für die kommende Saison. Bereits in den vergangenen Jahren enthüllte die Truppe von Gene Haas als erstes Team sein Auto, wobei es sich aber nur um Computerbilder handelte, die noch ein gutes Stück vom echten Rennwagen entfernt waren.
Nachdem Sauber bereits am 1. Januar dieses Jahres den neuen Rennstall-Namen Stake F1 Team verkündet hat, präsentieren die Schweizer den C44 am 5. Februar in London. Eine Enthüllung in der Heimat verhindert das Schweizer Werbeverbot für Glücksspiele. Beim neuen Titelsponsor handelt es sich um eine Firma für Sportwetten. Am selben Tag enthüllt auch der Traditionsrennstall Williams den Nachfolger des FW45 in New York.
Alpine zieht am 7. Februar die Tücher von seinem neuen Modell. Die Franzosen präsentieren am selben Tag übrigens auch ihr Hypercar für die WEC. In dem A424 bestreitet Mercedes-Ersatzpilot Mick Schumacher in diesem Jahr die 24 Stunden von Le Mans. Die Franzosen wollen diese Saison sowohl in der Formel 1 als auch auf der Langstrecke erfolgreich sein.
Einen Tag nach Alpine launcht Red Bulls B-Team am 8. Februar sein neues Auto. Das vormalige Toro-Rosso- und Alpha-Tauri-Team tritt 2024 unter einem neuen Namen an. Wegen der neuen Sponsoren heißt die offizielle und etwas sperrige Bezeichnung der Truppe von Peter Bayer "Visa Cash App RB F1 Team".

Alpine stellt am 7. Februar sowohl seinen neuen F1-Renner als auch das WEC-Hypercar, das Mick Schumacher pilotiert, vor.
Aston Martin am Rosenmontag
Die Top 5 der F1-Saison 2023 zeigen in der zweiten Vorstellungswoche ihre neuen Einsatzautos. Aston Martin zieht am Rosenmontag, dem 12. Februar, in Silverstone das Tuch vom AMR24. Vergangenes Jahr kamen die Grünen stark aus den Startlöchern in Bahrain. In seinem ersten Rennen für Aston Martin fuhr Alonso direkt auf das Podest. Insgesamt stand der Spanier acht Mal auf dem Podium und landete am Ende auf dem vierten WM-Rang.
Alonso kämpfte 2023 häufig mit seinem Ex-Team Ferrari. Die Italiener wollen diese Saison Red Bull herausfordern. Ferrari war es in Singapur als einzigem Rennstall gelungen, die Red-Bull-Siegesserie zu brechen, als Carlos Sainz seinen zweiten Grand Prix gewann.
Die Hoffnungen für 2024 liegen auf dem Nachfolger des SF-23, den die Scuderia einen Tag nach Aston Martin am 13. Februar vorstellt. Wie der neue Einsatzwagen von Charles Leclerc und Carlos Sainz heißen wird, verkündete der Rennstall noch nicht. Lediglich die interne Projektbezeichnung 676 ist bekannt.

Ferrari will mit dem Nachfolger des SF-23 in der neuen Saison um den WM-Titel fahren. Die Scuderia präsentiert am 13. Februar.
Mercedes und McLaren am Valentinstag
Nach Ferrari geht es am Aschermittwoch Schlag auf Schlag weiter. Mercedes und McLaren zeigen ihre neuen Autos parallel am 14. Februar. McLaren veröffentlichte bereits die neue Lackierung des Rennwagens, der MCL38 heißen wird.
Der Traditionsrennstall aus Woking war in der zweiten Saisonhälfte 2023 das Überraschungsteam der Formel 1. Nach einem schwierigen Saisonstart kämpfte sich die Truppe vom neuen Teamchef Andrea Stella nach vorne und galt am Jahresende als ernsthafter Red-Bull-Jäger. Diesen Trend will McLaren 2024 fortsetzen.
Mercedes erlebte ein schwieriges Jahr 2023. Die einstigen Dominatoren der Formel 1 blieben erstmals seit 2011 sieglos. Früh in der Saison veränderte die Truppe von Teamchef Toto Wolff das Aerodynamik-Konzept und setzte vor allem bei den Seitenkästen auf eine konventionellere Lösung. Der W14 blieb dennoch ein wankelmütiges Auto. Trotzdem konnte Mercedes den zweiten Platz bei den Konstrukteuren einfahren.
Schon 2023 kündigte Mercedes an, beim neuen W15 kein Stein auf dem anderen zu lassen. Ein Risiko, das sich auszahlen kann – oder auch nicht. Mercedes präsentiert den neuen Silberpfeil ebenfalls am Valentinstag in Silverstone im Rahmen eines digitalen Events. Vor der Vorstellung sickerte bereits durch, dass Teamchef Toto Wolff bis Ende 2026 an Bord bleibt und auch Technik-Direktor James Allison einen neuen Vertrag unterschrieb.

McLaren zeigte vor der offiziellen Vorstellung am 14. Februar bereits die neue Lackierung des MCL38 für die Saison 2024.
Red Bull zeigt RB20 als letztes Team
Ganz nach dem Motto "Das beste kommt zum Schluss" stellt Red Bull am 15. Februar sein neues Auto vor. Wobei das mit der Definition "neu" bei Red Bulls Präsentationen immer etwas diffizil ist. Meistens lackiert das Weltmeister-Team ihre alten Autos im neuen Look und enthüllt erst bei den Testfahrten die neueste Kreation.
Im Gegensatz zum Vorjahr präsentiert Red Bull im heimischen Milton Keynes. 2023 nutzte das Team die große Bühne in New York, um die bevorstehende Partnerschaft mit US-Autoriese Ford ab der Saison 2026 zu verkünden.