Es soll eine neue Saison der Rekorde und der Superlative für die Formel 1 werden. Eine neue Bestmarke stellt die Königsklasse des Motorsports schon mit ihrem Rennkalender auf. Nie zuvor gab es in einem Jahr so viele Grands Prix – auch wenn es keine 24 Rennen geworden sind. Nach der endgültigen Absage des GP China bleibt es bei 23 Grands Prix.
267 Tage werden zwischen dem Saisonstart in Bahrain und dem Finale in Abu Dhabi liegen. Noch bevor es losgeht, erwartet die Fans das erste Highlight. Die Teams ziehen nacheinander die Tücher von ihren neuen Autos. Vor den Testfahrten in Bahrain (23.2.-25.2.) geht es in einem Zeitraum von 18 Tagen Schlag auf Schlag.

Haas vor Red Bull
Haas macht wie üblich den Anfang, wenn auch in kleinem Umfang. Am 31. Januar will das Team von Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen die neue Lackierung des VF-23 offenbaren. Mit dem US-Finanzunternehmen MoneyGram hat man schließlich seit Oktober einen neuen Hauptsponsor. Auf eine feierliche Präsentation des Autos wird verzichtet. Haas soll vor dem Teststart erste Proberunden in Silverstone am 11. Februar geplant haben – leider geheim.
Red Bull hat seinen Termin auf den 3. Februar gelegt. Das ist rund drei Wochen vor den Testfahrten ungewöhnlich früh. Das lässt vermuten, dass Red Bull noch nicht das komplette neue Auto enthüllen wird. Der Präsentationsort verspricht aber immerhin Glamour: New York City.
Williams verfolgt eine ähnliche Herangehensweise wie im letzten Jahr. Für den 6. Februar hat der Traditionsrennstall aus Grove, der mit James Vowles von Mercedes einen neuen Teamchef verpflichtet hat, die Saisoneröffnung angekündigt. In welchem Umfang und ob überhaupt der neue FW45 gezeigt wird, ist noch offen. Vowles wird jedenfalls nicht dabei sein. Er tritt seine neue Stelle erst am 20. Februar an.

Alfa Romeo in Zürich, Alpha Tauri in New York
Einen Tag später, am 7. Februar, geht es direkt mit Alfa Romeo weiter. Der neue Sauber C43 wird bei einer Präsentation in Zürich feierlich enthüllt. Ob es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt oder ob Bottas und Zhou das Tuch ohne Zuschauer vom Neuwagen ziehen, ist noch nicht bekannt.
Für den 11. Februar hat Alpha Tauri aus dem italienischen Faenza ein Launch-Event angekündigt. Das B-Team reist dafür wie der große Bruder von Red Bull extra nach New York. Offenbar soll in der Weltstadt jedoch nur die Lackierung des neuen Autos gezeigt werden. Darauf deutet jedenfalls der Hashtag hin, mit dem das Team die Ankündigung versieht.
Aston Martin wird sein zweites Auto für die Groundeffect-Ära der Formel 1 am 13. Februar vorstellen. Mit dem AMR23 will der Rennstall aus Silverstone einen klaren Fortschritt sehen. Nach zwei siebten Plätzen in Serie muss der Sprung ins Mittelfeld gelingen. Dafür verpflichtete Aston Martin Fernando Alonso als Ersatz für den zurückgetretenen Sebastian Vettel.
Am selben Tag wie Aston Martin (13.2.) stellt außerdem McLaren den neuen MCL37 ins Schaufenster. Die Präsentation des Papaya-Renners findet wie gewohnt im großen Technology-Center in Woking statt. Dabei hat auch Neu-Teamchef Andrea Stella seinen ersten öffentlichen Auftritt.

Ferrari am Valentinstag
Ferrari präsentiert sein Auto für die Formel-1-Saison 2023 einen Tag später. Am Valentinstag (14.2.) sollen sich die Fans der Scuderia in die neue Rote Göttin verlieben. Auch hier bekommt ein neuer Teamchef den ersten großen Auftritt: Frederic Vasseur wird zusammen mit seinen beiden Fahrern, Charles Leclerc und Carlos Sainz, auf der Bühne stehen. Um den Namen des neuen Ferrari macht die Scuderia wie üblich ein Geheimnis.
Einen Tag nach Ferrari zieht mit Mercedes (15.2.) das nächste Topteam nach. Der Präsentationstermin fällt auf den Geburtstag von George Russell, der 25. Jahre alt wird. Er bildet mit Rekordsieger Lewis Hamilton wieder die Mercedes-Fahrerpaarung. Das Silberpfeil-Team teasert den W14 mit folgenden Worten an: "Das Auto baut auf den Erfahrungen des Vorjahres auf, das das Team gezwungen hat, sich zahlreichen Herausforderungen mit dem W13 zu stellen und diese zu meistern."
Auch bei Alpine ist bereits klar, wie der neue Rennwagen heißen wird: Man folgt der bisherigen Nomenklatur. Der 2023er Rennwagen wird A523 getauft und soll am 16. Februar in London das Licht der Welt erblicken. Der französische Nationalrennstall beschäftigt in der neuen Saison zwei Franzosen: Pierre Gasly stößt zu Esteban Ocon.
Für gewöhnlich folgen auf die Präsentationen die ersten Ausfahrten. Bei den sogenannten Shakedowns spulen die neuen Rennautos ihre ersten Kilometer ab – für Filmaufnahmen, aber auch mit dem Zweck zu untersuchen, ob alle System so funktionieren, wie es sich die Ingenieure ausgemalt haben.