F1-Technik Video Bremsen: Von 100 km/h auf null in 15 Metern

F1-Technik-Video Bremsen
Von 100 km/h auf null in 15 Metern

Wenn junge Nachwuchstalente zum ersten Mal in einem Formel 1-Auto sitzen, dann machen nicht etwa Motorleistung oder Abtrieb den meisten Eindruck, sondern die Bremsen. Für den Otto-Normalverbraucher ist es kaum Nachzuvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn ein F1-Renner innerhalb von nur 4 Sekunden von 300 km/h zum Stillstand kommt.

Mit mehr als 6g werden die Piloten bei den extremsten Bremsmanövern der Saison in die Gurte gedrückt. Bei solchen Werten können untrainierte Personen ohnmächtig werden. Selbst reinrassige Straßensportler benötigen für die Vollbremsung aus 200 km/h rund 5 Sekunden. Die Formel 1 benötigt ca. 2,7 Sekunden (65 Meter). Die Standardbremsung aus 100 km/h, die Sportwagen kaum in unter 35 Metern hinbekommen, schafft ein F1-Renner in sagenhaften 15 Metern.

F1-Bremsen vom Reglement eingeschränkt

Natürlich helfen auch das geringe Gewicht (642 Kilogramm) und die hohen Abtriebswerte beim Verzögern. Der wichtigste Faktor ist aber die Technik der Hochleistungsbremsen. Dabei macht es das Reglement den Ingenieuren nicht leicht. 13 Zoll messen die winzigen Felgen, in denen die komplette Anlage untergebracht sein muss.

Die Bremsscheiben dürfen nicht breiter als 28 Millimeter sein. Höchstens 6 Kolben dürfen auf die Beläge drücken. Mehr als zwei Beläge pro Bremse sind nicht erlaubt. Sind die Scheiben zu kalt, bremst übrigens gar nichts. 150 Grad sollte das Karbon schon haben, damit sich etwas tut. Unter Extrembelastung kann die Temperatur bis zu 1.200 Grad ansteigen.

Bei den letzten beiden Rennen in Monaco und Montreal war die Bremsbelastung besonders hoch. Aus diesem Anlass zeigen wir in unserer exklusiven Technik-Animation im Detail, wie eine moderne Formel 1-Bremse aufgebaut ist und wie sie dabei helfen kann, die Aufwärmprobleme der Reifen zu lindern.