Das lag ja auf der Hand. Bei Aston Martin arbeiten mehrere ehemalige Red Bull-Ingenieure, die 2021 das Lager gewechselt haben. Darunter der aktuelle Technikchef Dan Fallows und der Aerodynamiker Andrew Alessi. Da wurde schnell eine Geschichte daraus gestrickt. Der Aston Martin soll ein grüner Red Bull sein, heißt es im Lager des Titelverteidigers.
Das Thema bekommt umso mehr Brisanz, da Aston Martin aktuell Red Bulls größter Herausforderer ist. Der WM-Siebte des Vorjahres hat über den Winter einen Quantensprung geschafft und sich beim Saisonauftakt vor Ferrari und Mercedes gesetzt. Die grünen Autos sind schnell auf eine Runde und über die Distanz. Und sie gehen schonend mit ihren Reifen um.
Überhaupt zeigt der Aston Martin AMR23 einige Charakter-Eigenschaften, die man auch am Red Bull RB19 beobachten kann: Er ist stabil auf der Bremse, stark in der Traktion, kennt kaum Untersteuern, lässt sich leicht fahren und gibt damit seinen Fahrern viel Vertrauen in ihr Auto. Und er zeigt keine Formschwankungen, egal ob bei 30 oder 50 Grad Asphalttemperatur, Gegenwind oder Rückenwind in den kritischen Kurven.
Da wurde schnell der Ruf laut, dass es sich schon wegen der Umstellungen im Designbüro um eine Kopie des Red Bull handeln müsse. Red-Bull-Teamchef Christian Horner feuerte in Bahrain eine entsprechende Breitseite in Richtung des Rivalen aus Silverstone ab. Sein Kollege Mike Krack meinte gelassen: "Wir lassen uns nicht auf einen Krieg der Worte ein und konzentrieren uns auf uns selbst."
