Technik-Upgrades GP Australien: Mittelfeld-Attacke

Upgrades GP Australien 2023
:
Technik-Attacke im Mittelfeld

Alfa Romeo - Technik - GP Australien 2023 © xpb 18 Bilder

So früh in der Saison sind die Upgrades normalerweise noch rar. Die Mittelfeld-Teams Alfa Romeo und Alpha Tauri dagegen rüsteten schon beim dritten Rennen des Jahres groß auf. Wir zeigen, welche neuen Teile die Ingenieure für Australien im Gepäck hatten.

Kompletten Artikel anzeigen

Der GP Australien war wegen der großen Entfernung zur Basis der Teams und seiner isolierten Lage im Kalender eigentlich kein Rennen für Upgrades. Drei Teams brachten gar keine neuen Teile mit nach Down Under. Bei Ferrari, Haas und Aston Martin blieb das Blatt für Show and Tell leer.

Das Gegenteil waren Alfa Romeo und Alpha Tauri. Im dicht gedrängten Mittelfeld zählt jedes Zehntel. Alfa änderte erneut die Nase und den Frontflügel. Dabei war die alte Version noch gar nicht so alt. Sie wurde erst beim GP Japan 2022 präsentiert. Damals mit einer verkürzten Nase, die am ersten Flap andockte.

Dieses Prinzip hat das Designteam um Jan Monchaux wieder rückgängig gemacht. Die Nase mündet jetzt wieder in das Hauptblatt, erinnert in ihrer Form etwas dem Vorjahresmodell von Ferrari. Der Umbau machte einen Crashtest nötig. Alle vier Flügelelemente wurden in ihrer Form komplett neu entwickelt.

Alpha Tauri stürzte sich auf den Unterboden. Er ist in Teilen eine Red-Bull-Kopie. Die abgerundeten Diffusor-Ecken und der sanftere Übergang des Mittelteils in das Diffusordach erinnert genauso an den RB19 wie die Kanten des Bodens, die im Mittelteil einen Auslass und einen nach innen versetzten Einschnitt haben. Auch der vordere Teil des Bodens, der jetzt in einer Stufe abfällt, trägt Red-Bull-Elemente in sich. Völlig eigenständig dagegen sind die Eingänge in die Venturi-Tunnel.

Der Rest der Teams reiste mit kleinen Änderungen an. Red Bull am Frontflügel und den hinteren Bremsbelüftungen, Mercedes an den Unterbodenkanten, Alpine am Halo, Williams am Frontflügel und McLaren an der Motorabdeckung und an den Venturi-Kanälen. Die schlankere Verkleidung soll den Luftwiderstand verringern.

© xpb

Bei Red Bull bekamen die Flaps am Frontflügel ein kleines Facelift.

Hier ist unser Überblick über die Upgrades von Australien:

Red Bull

Frontflügel: Der zweite und dritte Flap haben sich in Form und Länge verändert.

Frontflügel-Endplatte: Die Endplatte ist mehr angeschrägt.

Bremsbelüftung hinten: Neue Trommel zur Verbesserung der Kühlung.

Mercedes

Unterboden Kante: Der Mini-Flügel auf der Unterbodenkante wurde mit vertikalen Deflektoren unterfüttert.

McLaren

Motorabdeckung: Reduzierte Größe für weniger Luftwiderstand.

Venturi-Kanäle: Die Form der vorderen Venturi-Kanäle wurde optimiert.

Alpine

Halo: Die Verkleidung wurde modifiziert, um die Strömung zum Heck zu verbessert.

© ams

Dank der fehlenden Lackierung fielen die neuen Finnen am Alpine-Halo sofort ins Auge.

Alfa Romeo

Frontflügel: Das Hauptblatt und alle drei Flaps wurden in ihrer Form verändert.

Nase: Die Nase wurde wieder verlängert und endet nun am Hauptblatt statt des ersten Elements. Dafür musste das Auto ein weiteres Mal durch den Crashtest.

Rückspiegel: Veränderte Anbindung an den Seitenkasten und das Cockpit.

Alpha Tauri

Unterboden: Der Mittelteil um die Schutzplanke herum wurde an zwei Stellen vergrößert. Die ansteigende Sektion an den vorderen Venturi-Kanäle bekam eine neue Form. Der Mittelteil des Diffusors unterhalb des Getriebes hat einen sanfteren Übergang in den Rest des Unterbodens.

Unterboden Kante: Die Kante hinter dem vorderen Venturi-Kanal bekam komplett neue Slots.

Venturi-Kanäle: Alle vier Venturi-Kanäle und die trennenden Leitbleche wurde in Form und Anwinkelung modifiziert.

Diffusor: Der Übergang vom Diffusordach in die vertikalen Ebenen wurde runder gestaltet.

Williams

Frontflügel: Die Flapverstellung zwischen dem zweiten und dritten Flap wurde erneut angefasst. Dazu gibt es bei Bedarf noch einen Gurney-Flap, sollte zum Ausbalancieren des Autos vorne mehr Anpressdruck verlangt sein.

Heckflügel-Endplatte: Am unteren Ende der Endplatte wurde eine Finne zur besseren Kontrolle der Strömung angebracht.

In der Galerie zeigen wir Ihnen die Upgrades noch einmal im Überblick.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Ferrari nur vierte Kraft in Jeddah Leclerc frustriert, Hamilton nirgendwo 2 Von Wasserstoff bis Leichtbau 7 spannende Verbrenner-Konzepte 3 VW Golf gegen Audi A3 und BMW 1er im Test Wie viel Premium steckt im Golf? 4 Neuer Kult-Trend – Kei-Trucks aus Japan Diese supergünstigen Mini-Trucks muss man lieben 5 Marode A45 unter Beobachtung Talbrücke Brunsbecke darf nicht fallen
Mehr zum Thema Scuderia Ferrari