Normalerweise präsentieren wir Ihnen an dieser Stelle Aerodynamik-Updates oder mechanische Modifikationen an den Formel 1-Autos. Für seine erste 3D-Animation nach der Sommerpause hat sich unser Technik-Guru Giorgio Piola etwas ganz Besonderes ausgedacht. Der Italiener ist dem Ferrari DRS-Trick auf die Schliche gekommen.
Fußpedal zur DRS-Aktivierung
Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams, bei denen das DRS über einen Knopf am Lenkrad aktiviert wird, hat Ferrari ein drittes Pedal im Fußraum installiert. Geht der Fahrer von der Bremse, kann er mit dem linken Fuß einen kleinen Taster betätigen, der den Heckflügel flach stellt.
Da sich die DRS-Zonen gewöhnlich nur auf Geraden beziehungsweise in Beschleunigungspassagen befinden, hat der Pilot den Bremsfuß sowieso frei. Der große Vorteil zu einem Knopf am Lenkrad kommt aber erst zum Tragen, wenn das DRS in der Bremsphase wieder deaktiviert wird.
Sobald der Fahrer den Fuß-Taster verlässt, klappt der Heckflügel wieder zu. In der Millisekunde, die der Fuß benötigt, um vom einen auf das andere Pedal zu wechseln, legt sich die Luft wieder an den Heckflügel an und produziert Abtrieb. Das Auto wird somit beim Bremsen direkt stabil im Heck.
Kleine Nachteile bei alternativer DRS-Deaktivierung
Ohne das zusätzliche Pedal hat der Pilot zwei Möglichkeiten, das System zu deaktivieren. Mit einem Knopf am Lenkrad dauert der Wechsel zwischen geschlossenem DRS und Bremsvorgang einen Tick länger, da es sich um zwei getrennte Bewegungen handelt. Mit dem zusätzlichen Pedal kann der Pilot zudem das Lenkrad mit beiden Händen fest umschließen, was bei einem unruhigen Auto in der Bremsphase respektive beim Einlenken in eine Kurve ein wichtiger Vorteil ist.
Der Pilot kann theoretisch auch ganz auf den Knopf verzichten. Das DRS würde sich auch dann automatisch schließen, wenn der Fahrer einfach das Bremspedal betätigt. Allerdings liegt dann zu Beginn des Bremsmanövers noch nicht der volle Abtrieb im Heck an, da die Strömung immer einen Sekundenbruchteil benötigt, bis sie das Flügelprofil richtig umströmt.
Im Vorjahr hatten auch Mercedes und McLaren ein ähnliches System entwickelt, wie es jetzt von Ferrari verwendet wird. In unserer exklusiven 3D-Animation zeigen wir Ihnen, wie es genau im Fußraum der rotten Göttin aussieht. Die wichtigsten Szenen des Videos haben wir auch noch einmal in der Bildergalerie mit Anmerkungen versehen.