Es ist schon etwas verrückt. Während der Corona-Pandemie war die Formel 1 für kurze Zeit in eine ernste finanzielle Schieflage geschlittert. Einige Teams überlebten nur durch einen extremen Sparkurs und Hilfe von außen. Doch nur fünf Jahre später präsentierten sich die Königsklasse und ihre zehn Teams so gesund wie noch nie. 2026 steigt mit Cadillac sogar ein elftes Team in die Serie ein. Sorgen, dass dadurch die Einnahmen für die bestehenden Rennställe sinken, muss man sich wohl nicht machen.
Grund ist der weltweite Boom der Serie, der vor allem durch die Netflix-Serie Drive to Survive, eine offensive Social-Media-Strategie und einer größeren sportlichen Ausgeglichenheit im Feld angefacht wird. Die Formel 1 hat viele neue Fans dazugewonnen. Nach den letzten Untersuchungen konnte man vor allem beim jüngeren Publikum punkten. Dazu findet sich plötzlich auch ein größerer Anteil weiblicher Anhänger unter den Zuschauern.
Die positive Entwicklung in puncto Aufmerksamkeit sowie das jüngere und saubere Image der Königsklasse haben dazu geführt, dass immer mehr Firmen Interesse zeigen, als Werbepartner einzusteigen. Schaut man sich die Rennwagen im Vergleich zu den Modellen vor fünf oder zehn Jahren an, fällt schnell auf, dass heute viel mehr Sponsorenlogos auf den Flügeln und Verkleidungsteilen kleben. Dank Budget-Cap schaffen es die großen Teams heute sogar schon, mit der Formel 1 Geld zu verdienen. Das wäre früher undenkbar.

Die Santander-Bank wechselt mit Carlos Sainz von Ferrari zu Williams. Sorgen über geringe Sponsor-Einnahmen müssen sich die Fans der Scuderia aber nicht machen.