F1-Autos 2026: Pläne für Motoren & Aerodynamik

Pläne für Motoren und Technik 2026
Neue Autos kürzer und leichter

Die Formel 1 stellt die Weichen für die Zukunft. Beim Treffen der F1-Kommission am Dienstag (26.4.) in London standen nicht nur die neuen Regeln für 2023 auf der Agenda, sondern auch die langfristigen Pläne für die nächste Motoren-Formel und die kommende Rennwagen-Generation, die gemeinsam im Jahr 2026 an den Start gebracht werden sollen.

Beim Antrieb hatte der FIA-Weltrat die Rahmenbedingungen schon im Dezember verabschiedet. Es soll weiter bei einem 1,6-Liter V6-Motor bleiben, der mit einem Hybrid-System gekoppelt ist. Die teure MGU-H fällt künftig weg. Dafür soll über die Bremsen deutlich mehr Energie rekuperiert werden. Insgesamt soll 50 Prozent der Gesamtleistung über Elektromotoren an die Hinterachse abgegeben werden.

Um einen CO2-neutralen Antrieb zu schaffen, hat die FIA jetzt schon mit der Erprobung von 100 Prozent nachhaltigem Benzin begonnen. Aktuell kommt in der Formel 1 ein Sprit mit 10 Prozent Bio-Anteil zum Einsatz. Der Öko- und der Spar-Kurs dürfen aber nicht auf Kosten der Show gehen. Insgesamt soll sich die Power 2026 auf dem gleichen Niveau bewegen wie heute. Das neue Reglement soll außerdem garantieren, dass es keine großen PS-Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern gibt.

Porsche 919 V4 Turbo Hybrid-Motor
Porsche

Streitfragen noch immer ungeklärt

In den Rahmenbedingungen wurde auch festgelegt, dass man neuen Herstellern den Einstieg in die Formel 1 erleichtern will. Das zielt vor allem auf die beiden VW-Marken Porsche und Audi ab, die kürzlich vom Konzern-Aufsichtsrat das grüne Licht für den Einstieg erhalten haben. Die Neulinge drängen darauf, dass das neue Motoren-Reglement wie versprochen bis Juni verabschiedet wird, um die Einstiegspläne offiziell zu machen und mit den Arbeiten zu beginnen.

Gestritten wird zum Beispiel noch über die Höhe des Budget-Deckels für die Entwicklung der Motoren. Aktuell steht eine Zahl 140 Millionen US-Dollar pro Jahr im Raum. Die Frage lautet, wie hoch der Extra-Bonus für Neueinsteiger ist. Hier wurde zuletzt über Summen zwischen fünf und zehn Millionen US-Dollar jährlich geredet. Auch bei den erlaubten Prüfstandsstunden, der Batteriegröße und der Ladekapazität gibt es noch Gesprächsbedarf.

Beim Reglement für den Rest des Autos können sich die Verantwortlichen noch etwas länger Zeit lassen. Hier ist der Vorlauf für die Entwicklung nicht ganz so groß wie bei den Motoren. Aber auch hier hat die F1-Kommissionen schon den Rahmen abgesteckt, damit die Fans wissen, wohin die Reise gehen wird.

Lando Norris - McLaren - GP Emilia Romagna - Imola - 22. April 2022
xpb

Zielvorgaben für neue Autos

So soll der Luftwiderstand mit der neuen Rennwagen-Generation deutlich reduziert werden, um die Effizienz zu erhöhen und den Verbrauch zu senken. Auch die Action darf natürlich nicht leiden. Die Aerodynamik wurde schon für 2022 so umgebaut, dass sich die Autos leichter folgen können. Das nächste Reglement soll auf den erzielten Fortschritten aufbauen und im Idealfall für noch mehr Zweikämpfe auf der Piste sorgen.

Die Verantwortlichen versprachen zudem, dass der Trend zu immer längeren und schwereren Autos nicht nur gestoppt sondern umgekehrt wird. Mit dem jetzigen Reglement hat man erstmals eine Beschränkung des Radstands auf 3,60 Meter festgeschrieben. F1-Technikchef Pat Symonds kann sich vorstellen, dass man beim Raum zwischen den Achsen noch weitere 30 Zentimeter einsparen kann.

Damit die Kosten weiter gesenkt werden, soll die Zahl der Standard-Komponenten erhöht werden. Außerdem will man bei den erlaubten Materialen auch auf die Umweltverträglichkeit achten. Zu guter Letzt will man mit der nächsten Fahrzeug-Generation auch noch einmal die Sicherheit erhöhen. Es soll ein Schritt hin in Richtung "aktiver und vernetzter Sicherheitssystem" gemacht werden, heißt es in den Plänen.