F1-Reglement 2023: Gewichtslimit bleibt bei 798 kg

Neue F1-Autos doch nicht leichter
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Streit beim Mindestgewicht

© Alfa Romeo

Eigentlich sollten die Formel-1-Renner dieses Jahr endlich etwas abspecken. Doch nach einem Hin und Her in den letzten Wochen haben sich die Teams mit der FIA darauf geeinigt, dass es nun doch beim gleichen Mindestgewicht wie in der Vorsaison bleibt.

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Es ist einer der größten Kritikpunkte der Piloten an der aktuellen Formel-1-Generation. Die Rennautos sind einfach zu schwer und damit vor allem in langsamen Kurven zu behäbig. In den vergangenen Jahren kannte das in Paragraf 4.1 des Technik-Reglements verzeichnete Mindestgewicht nur eine Richtung – nach oben. So legten die Rennwagen im Zeitraum von 2013 bis 2022 um satte 156 Kilogramm zu.

Der erste große Gewichtszuwachs kam direkt zu Beginn dieser Dekade. Die Einführung der Turbo-Hybrid-Motoren in der Saison 2014 ließ das Limit von 642 auf 691 Kilogramm (+49 kg) nach oben schießen. In den Folgejahren bis 2021 sorgten der erhöhte Einsatz von Standard-Bauteilen, das Verbot teurer Leichtbau-Materialien, verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und größere Reifen dafür, dass das Limit Schritt für Schritt bis auf 749 Kilogramm erhöht wurde.

Die nächste große Stufe in der Gewichtsleiter wurde 2022 mit der Einführung der Ground-Effect-Autos erklommen. Eigentlich war für den Start der neuen Aerodynamik-Ära ein Limit von 795 Kilogramm vorgesehen. Weil kurz vor Beginn der Saison mit Alfa Romeo aber nur ein einziges Team an diese Grenze herankam, packte die FIA in letzter Minute noch einmal drei Kilogramm drauf.

© xpb

Die Piloten fordern seit Jahren, dass es mit dem Gewicht nach unten geht. Bisher wurden die Rufe nicht erhört.

Doch keine Trendwende 2023

Nach Jahren des Zuwachses sollte 2023 endlich die Wende eingeleitet werden. Der letzte veröffentlichte Entwurf des Technik-Reglements, der vom Motorsport-Weltrat Ende Juni abgesegnet wurde, sah eine Diät von zwei Kilogramm vor – von 798 kg sollte es also auf 796 kg runtergehen. Nicht viel, aber immerhin etwas, lobten die Fahrer. Es ging wenigstens in die richtige Richtung.

Doch bei den letzten Meetings des Technical Advisory Commitees (TAC), in dem die Technikchefs der zehn Teams mit Vertretern der FIA ständig über Regeländerungen diskutieren, wurden immer wieder neue Zahlen ins Spiel gebracht. Vom Ausgangspunkt 796 kg, ging es über 797 kg zunächst bis auf 799 kg nach oben. Das hätte sogar einen Anstieg des Mindestgewichts bedeutet.

In der letzten Sitzung Mitte Januar einigten sich die Ingenieure dann aber doch auf eine Grenze von 798 Kilogramm, die nun für den Saisonstart gelten soll. Es bleibt damit alles beim Alten. Warum die ursprüngliche Zielmarke nicht eingehalten werden konnte, ist nicht ganz klar. Es heißt, dass die neuen Vorderreifen von Pirelli im Vergleich zum Vorjahresprodukt etwas zugelegt hätten.

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