Ferrari wird am Ende der Saison verpassten Chancen nachweinen. Wieder war der F1-75 das schnellere Auto. Und wieder gewann Red Bull. Zum sechsten Mal in Folge. Irgendetwas kommt Ferrari immer dazwischen. Diesmal die Startplatzstrafe für Charles Leclerc. Und der fehlende Mut, Carlos Sainz in der Safety-Car-Phase einen Satz Soft mit auf die letzten 15 Runden zu geben.
Sainz war im Schnitt rund drei Zehntel schneller als Max Verstappen. Doch zum Überholen hätte er ein Delta von 0,6 Sekunden gebraucht. Das wäre nur mit deutlich frischeren und weicheren Reifen gegangen. Charles Leclerc betrieb Schadensbegrenzung. Traktionsprobleme bremsten ihn bei seinem Vormarsch ein. Auch da lag mehr drin als der 5. Platz.

Alfa Romeo macht wieder Boden gut
Mercedes fuhr zum vierten Mal in dieser Saison mit 27 Punkten nach Hause. Das ist im Moment das Maximum. Dafür müssen Lewis Hamilton und George Russell Dritter und Vierter werden und brauchen Hilfe von außen. Diesmal verteilte Red Bull das Geschenk. Sergio Perez fiel mit Getriebeschaden aus. Die Mercedes-Piloten holen regelmäßig das Maximum aus ihrem Paket. Das spricht für sie. Und die Mercedes sind kugelsicher. Das spricht für das Paket. Nur leider ist es nicht schnell genug. Wieder fehlten sieben Zehntel.
Hinter Mercedes kommen die Fahrstuhlmannschaften. Alpine und Alfa Romeo fuhren nach oben, McLaren und Alpha Tauri nach unten. Alpine muss sich wie Ferrari sagen: Da wäre mehr drin gewesen. Alfa-Sauber holte, was möglich war. Aston Martin versemmelte seine Chancen am Samstag. Von den Startplätzen 16 und 17 durfte man keine Wundertaten erwarten, obwohl das Auto erneut andeutete, dass Potenzial in ihm steckt.
Power Ranking GP Kanada 2022
Hier das Power Ranking zum Rennen in Montreal im Kurzüberblick. Den detaillierten Formcheck aller zehn Teams finden Sie wie immer in der Fotoshow.
- Red Bull (1)
- Ferrari (2)
- Mercedes (3)
- Alpine (6)
- Alfa Romeo (8)
- Aston Martin (5)
- McLaren (7)
- Haas (9)
- Alpha Tauri (4)
- Williams (10)
*in Klammern Position nach dem GP Aserbaidschan