Das kennen wir noch aus den Jahren 2010 bis 2013. Red Bull kehrte deutlich gestärkt aus der Sommerpause zurück. Das sollte bei geschlossenen Fabriken eigentlich nicht der Fall sein. Die in Spa gezeigten Upgrades waren schon vor den Formel-1-Ferien in der Produktionsschleife. Keine von denen machte den Eindruck, als könnte sie die Welt auf den Kopf stellen. Und wenn doch, dann hatte Mercedes mehr geändert als Ferrari und Red Bull.
Die erschreckende Überlegenheit von Red Bull musste andere Gründe haben. Red Bull war so gut wie immer, seine Verfolger schlechter als sonst. Das hat wahrscheinlich mit der Strecke zu tun. Spa verlangt aerodynamische Effizienz und wegen der Kompression in Eau Rouge und Bodenwellen in Stavelot viel Bodenfreiheit.
Das ist Gift für Mercedes. Ferrari kommt eigentlich gut damit klar. Warum diesmal nicht, blieb ein Rätsel. Ferrari war langsam und fraß seine Reifen. Spekulationen, die Technische Direktive der FIA habe Ferrari eingebremst, wurden von Teamchef Mattia Binotto vehement zurückgewiesen.

McLaren Upgrades brauchen Zeit
Im Verfolgerfeld hatte McLaren das größte Upgrade. Das dritte umfangreiche nach Barcelona und Paul Ricard. Wie bei den ersten beiden Gelegenheiten zündete es nicht auf Anhieb. Alpine fand mit zwei kleinen Modifikationen mehr Rundenzeit. In der Qualifikation schlugen die Franzosen sogar die Mercedes. Im Rennen bauten sie den Vorsprung auf McLaren um 16 Punkte aus.
McLaren fuhr mit leeren Händen nach Hause. Im Renntrim waren sogar die Aston Martin und Alpha Tauri stärker. Von Aston Martin weiß man, dass die Stunde am Renntag schlägt. Alpha Tauri überraschte. Die Truppe aus Faenza ist eher am Samstag stark. Doch wenn beide Fahrer aus der Boxengasse starten, der eine in die Punkte fährt und der andere nur wegen eines schlechten Boxenstopps nicht punktet, dann kann man von Fortschritt sprechen.
Da der Sprung vorwärts von Red Bulls B-Team zeitgleich mit Max Verstappens Galavorstellung stattfand, könnten auch die Honda-Motoren eine Rolle spielen. Frische Exemplare kamen bei Verstappen und Tsunoda zum Einsatz.

Power Ranking GP Belgien
Hier das Power Ranking zum GP Belgien im Kurzüberblick. Den detaillierten Formcheck aller zehn Teams finden Sie wie gewohnt in der Galerie.
- Red Bull (1)
- Ferrari (2)
- Mercedes (3)
- Alpine (5)
- McLaren (4)
- Aston Martin (6)
- Alpha Tauri (9)
- Williams (10)
- Alfa Romeo (7)
- Haas (8)
*in Klammern Position nach dem GP Ungarn