Yuki Tsunoda: Lawson-Beförderung wäre komisch

Tsunoda bereit für Red-Bull-Cockpit
Lawson-Beförderung wäre „komisch“

Bei Red Bull ist dieses Jahr Feuer unterm Dach. Die Konkurrenz hat in den letzten Monaten aufgeholt. Da ist jedes Pünktchen für die Teamwertung wichtig, um den Konstrukteurspokal zu verteidigen. Entsprechend groß ist der Ärger über die aktuelle Schwächephase von Sergio Perez, der gerade einmal 15 Zähler in den letzten sechs Rennen beigetragen hat.

Ausstiegsklauseln im gerade erst unterschriebenen Zweijahres-Vertrag ermöglichen den Verantwortlichen offenbar, den Mexikaner bei anhaltender Erfolglosigkeit vorzeitig rauszuwerfen. Bis zur Sommerpause soll "Checo" aber noch Zeit bekommen, seine Form wiederzufinden. "Dann werden wir die Situation genau analysieren und eine Entscheidung treffen", erklärte Sportchef Helmut Marko zuletzt.

Yuki Tsunoda - GP Ungarn 2024
Red Bull

Tsunoda fühlt sich bereit

Auch wenn das Schicksal von Perez noch ungewiss ist, bringen sich potenzielle Ersatzkandidaten schon mal in Stellung. Yuki Tsunoda, der bei Toro Rosso eine starke erste Saisonhalbzeit absolviert hat, geht offensiv mit der Situation um. Auf die Frage, ob er das Red-Bull-Cockpit verdient hat und der Aufgabe gewachsen wäre, antwortete der Japaner selbstbewusst: "Ja, sonst hätte man meinen Platz nicht so früh bestätigt. Ich bin bereit, mit den Top-Teams um die vorderen Positionen zu kämpfen, und auch gegen Max."

Weil Teamkollege Daniel Ricciardo zuletzt nicht überzeugen konnte, wäre ein Wechsel von Tsunoda zu Red Bull aber ein herber Verlust für das B-Team. Außerdem soll Christian Horner nicht ganz von den Qualitäten des kleinsten Fahrers im Feld überzeugt sein. Deshalb gibt es auch Überlegungen, Tsunoda bei Toro Rosso zu belassen und das zweite Red-Bull-Cockpit anderweitig zu vergeben.

Hier kam zuletzt immer wieder der Name von Liam Lawson ins Spiel. Der Neuseeländer konnte als Ricciardo-Vertretung im Vorjahr immerhin drei von vier direkten Rennduellen gegen Tsunoda für sich entscheiden. Er gilt als sicherer Kandidat für den Formel-1-Aufstieg in der Saison 2025. Die Frage lautet nur, ob der 22-Jährige jetzt schon bereit ist, um im gleichen Auto gegen Max Verstappen zu bestehen.

Liam Lawson - Formel 1 - 2024
Red Bull

Lawson absolviert Filmtag

Nach dem britischen Grand Prix absolvierte Red Bull noch einen Filmtag in Silverstone, bei dem Lawson ein paar Runden im RB20 drehen durfte. Gerüchten zufolge soll die Vorstellung des Nachwuchstalents aber nicht besonders beeindruckend gewesen sein. Allerdings kommen bei solchen Filmtagen immer besondere Demo-Reifen zum Einsatz, die keine repräsentativen Rundenzeiten zulassen.

So bleibt der direkte Aufstieg zu Red Bull immer noch eine Option. Bei Tsunoda würde eine solche Entscheidung nicht auf besonders viel Verständnis stoßen. "Wenn sie Liam nehmen würden, wäre das komisch. Liam hat im Simulator gute Arbeit abgeliefert, aber ich denke, ich habe mehr geleistet als er. Mal schauen, was passiert. Sie wissen, wie man mit Fahrern umgeht."