Ferrari zögert: Honda, Ford & Porsche in F1?

Ferrari verzögert Motoreinschreibung
Kommen Honda und Porsche?

GP Abu Dhabi 2022
Porsche F1-Concept - Sean Bull Design - 2022
Foto: Sean Bull Design

Zwei Fristen sind bereits verstrichen. Bei der ersten am 15. Oktober hatte sich nur Audi für die neue Motorenformel ab 2026 eingeschrieben. In Abu Dhabi verkündete FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem stolz: "Zwei weitere haben unterzeichnet. Und die anderen werden folgen." Mercedes und RB Powertrains bestätigten einen Tag später, dass sie im Boot sind.

Nachdem auch die zweite Einschreibefrist am 15. November abgelaufen ist, erklärte bin Sulayem, dass das Ablaufdatum fließend ist. Es handelt sich um ein komplexes Regelwerk, das alle Beteiligten erst einmal genau studieren müssten. Renault hat genau studiert. Alpine-Chef Laurent Rossi kündigte an, dass sich Renault in den nächsten zwei Wochen einschreiben werde, nachdem einige juristische Fragezeichen geklärt worden sind.

Mattia Binotto - Ferrari - GP Abu Dhabi 2022
xpb

Ferraris Sorge: Kostendeckel

Bei Ferrari ist man noch nicht so weit. Maranello sieht nicht nur bei einigen finanziellen Fragen wie der gestiegenen Nenngebühr und dem Preis für Kundenmotoren die Notwendigkeit von Nachverhandlungen. Ferrari sorgt sich, ob die FIA den Budgetdeckel für alle gerecht kontrollieren kann, wie Neueinsteiger bevorzugt werden und welchen Status RB Powertrains bekommen soll, wenn sich Red Bulls neue Motorenfabrik später mit einem Hersteller verbündet.

Im Moment gilt RB Powertrains als 90 prozentiger Neuling, der auch zu 90 Prozent von dem Bonus profitiert, der neue Hersteller in die Formel 1 locken soll. Das ist mehr Budget in den drei Jahren Vorbereitungsphase vor 2026. Ein zeitlich begrenzter Zuschlag an Prüfstandstunden wurde von den etablierten Motorenherstellern verhindert. Ferrari will wissen, was passiert, wenn Red Bull für 2026 mit Honda gemeinsame Sache macht. Dann ist der Neulings-Status nicht mehr anwendbar.

Max Verstappen - Red Bull - Qualifikation - GP Abu Dhabi 2022
Motorsport Images

Red Bull mit Ford?

Honda wird sich voraussichtlich für die Motorformel ab 2026 einschreiben. Möglicherweise erfahren wir schon bei der großen Titelfeier in einer Woche in Motegi, was die Pläne der Japaner sind. Im Fahrerlager wird erzählt, dass sich Honda separat einschreibt und kein Joint Venture mit RB Powertrains eingeht, sondern den kompletten Antrieb in Eigenregie entwickelt und dann mit einem anderen Team zurückkehrt.

Trotzdem bleibt RB Powertrains ein interessanter Partner für Autokonzerne. In Milton Keynes steht eine funktionierende Motorenfabrik mit 300 Ingenieuren und Mechanikern, und der Prototyp des Verbrennungsmotors läuft bereits auf dem Prüfstand. Sportchef Helmut Marko machte kürzlich Andeutungen, dass es neben Honda noch andere Interessenten für eine Zusammenarbeit gibt. Inzwischen hat sich offenbar ein klarer Favorit herauskristallisiert. Es soll sich um Ford handeln.

FIA und F1-Management ermutigen Porsche, das gleiche zu tun wie Honda. Auf Verdacht einschreiben, um 2026 den Fuß in der Tür zu haben. Porsche wollte nach der Absage von Red Bull andere Optionen ausloten. Für Hyundai kommt die Formel 1 noch zu früh. Die Koreaner können immer noch 2027 einsteigen. Die Einschreibefrist dafür läuft am 30. Juni 2023 aus.