Die Formel 1 boomt weltweit. Ausdruck des gesteigerten Interesses an der Königsklasse ist auch der immer weiter expandierende Kalender. Für 2023 haben die F1-Bosse die Rekordzahl von 24 Rennen in den Terminplan eingetragen. Das sind noch zwei mehr als in der aktuellen Saison, die nach der Absage des Russland-GP auf "nur" 22 Rennwochenenden kommt.
Von den Grands Prix, die dieses Jahr noch im Kalender vertreten sind, fliegt nur Frankreich raus. Das Rennen in Le Castellet kann sich die immer weiter ansteigenden Gebühren nicht mehr leisten. Die Organisatoren hoffen, dass man in Zukunft vielleicht ein Modell findet, bei dem man sich im jährlichen Rhythmus mit einer anderen Strecke abwechselt. Alle zwei Jahre sind die Ausgaben eher zu stemmen als jede Saison.
Mit Paul Ricard fliegt ein Europa-Rennen raus. Dafür kommen gleich drei Übersee-Rennen rein, was den Reisestress für die zehn Teams deutlich erhöhen wird. Mit dem GP China (16.4.) und dem GP Katar (8.10.) kehren 2023 gleich zwei alte Bekannte zurück in den Kalender.
Noch ist allerdings unklar, ob das Rennen in Shanghai wirklich durchgeführt werden kann. Die Teams haben nach zwei Jahren Pause nur wenig Lust in das Ursprungsland des Corona-Virus zu reisen, wo die Regierung bei größeren Ausbrüchen auch gerne mal ganze Millionenstädte abriegelt. Hier muss es vorher offizielle Garantien geben, bevor der F1-Zirkus plötzlich steckenbleibt.

Saisonhighlight Las Vegas
Ganz neu in den Spielplan reiht sich Las Vegas (18.11.) ein. Die Formel-1-Bosse versprechen mit dem dritten Rennen in den USA ein Event der Superlative. Gefahren wird auf einem spektakulären Stadtkurs unter Flutlicht, der die Piloten auch über den weltberühmten Strip führt. Das Rennen findet ungewöhnlicherweise an einem Samstag statt. Der Start soll um 22 Uhr Ortszeit erfolgen. Dazu könnte in Las Vegas schon die WM-Entscheidung fallen. Im Anschluss folgt nur noch das Saisonfinale in Abu Dhabi (26.11.).
Los geht die Saison wie schon dieses Jahr in Bahrain am 5. März. Im entspannten Zweiwochen-Rhythmus geht es anschließend weiter über Jeddah (19.3.), Melbourne (2.4.), Shanghai (16.4) und Baku (30.4.). Der Highspeed-Stadtkurs bildet mit Miami (7.5.) den ersten Double-Header des Jahres.
In Europa nimmt die Saison anschließend richtig Fahrt auf. Imola (21.5.), Monaco (28.5.) und Barcelona (4.6.) werden als Triple-Header in einem Schwung genommen, bevor sich der F1-Tross wieder auf Übersee-Reise in Richtung Montreal (18.6.) begibt. Der erste Teil der Saison wird abgeschlossen von zwei Europa-Doubleheadern in Spielberg (2.7.) und Silverstone (9.7.) sowie Budapest (23.7.) und Spa-Francorchamps (30.7.).

Rücksicht auf Le Mans
Der GP Belgien hatte in letzter Sekunde noch das Datum mit Ungarn getauscht. Deshalb liegt der Termin nun auf dem Platz, der eigentlich für das große 24h-Rennen reserviert war. Die GT3-Schlacht in den Ardennen musste sich damit einen neuen Slot (1.7./2.7.) suchen. Das 24h-Rennen in Le Mans kollidiert dagegen nicht mit der Formel 1. Zum 100. Geburtstag des Klassikers an der Sarthe nahmen die F1-Planer besondere Rücksicht.
Die zweite Saisonhälfte beginnt nach der vierwöchigen Sommerpause mit dem Doubleheader in Zandvoort (27.8.) und Monza (3.9.). Dann startet auch schon der große Übersee-Endspurt. Hier werden zunächst Singapur (17.9.) und Suzuka (24.9.) zusammengespannt. Katar erhält am 8. Oktober einen Einzelplatz mit zwei Wochen Pause davor und danach.
Dafür geht es anschließend in nur drei Wochen einmal von Austin (22.10.) in Nordamerika über Mexiko-City (29.10.) in Mittelamerika bis runter nach Sao Paulo (5.11.) nach Südamerika. Der zweite Triple-Header des Jahres so spät in der Saison wird die Teams an ihre Belastungsgrenze bringen. Auch der bereits erwähnte Doppelschlag zum Abschluss der Saison in Las Vegas und Abu Dhabi ist kein Pappenstiel.