Mit dem ersten Training hat sich die Formel 1 am Freitag (18.10.) aus der dreieinhalbwöchigen Herbstpause zurückgemeldet. Durch das Sprint-Format an diesem Rennwochenende war es die einzige Trainingssession, in der die Teams Upgrade-Teile ausprobieren und am Setup tüfteln konnten. Entsprechend vollgepackt waren die Programme in allen Garagen.
Zum Start der Session präsentierte sich der Kurs aber noch sehr rutschig. Die meisten Autos wurden zunächst mit harten Reifen rausgeschickt, was für sehr viele Ausrutscher sorgte. Den spektakulärsten Dreher legte Lewis Hamilton in Kurve 4 auf den Asphalt. Der Rekordsieger verlor die Kontrolle über sein Heck und kreiselte reifenqualmend durch die Auslaufzone.
Die ersten 50 Minuten der Session gingen vor allem für Longruns und der Vorbereitung für das Rennen am Sonntag drauf. Erst in der Schlussphase der Session ließen die Teams weiche Reifen aufziehen, um die Piloten ein paar schnelle Proberunden für das Sprint-Qualifying am späten Nachmittag drehen zu lassen.

Verstappen drehte seine schnelle Runde weit vor Ferrari. Die Zeiten sind also nicht ganz vergleichbar.
Ferrari vor Verstappen
Red Bull ging eine etwas andere Taktik als die Konkurrenz. Max Verstappen und Sergio Perez absolvierten ihre Quali-Simulationen schon kurz nach Halbzeit der Session, als sich die Strecke noch nicht ganz so sauber präsentierte. Auch durch den Gripnachteil musste sich Verstappen mit der dritten Position hinter den beiden Ferrari zufriedengeben.
Im internen Scuderia-Duell hatte am Ende Carlos Sainz die Nase vorne. 21 Tausendstel trennten die beiden roten Rennwagen. Allerdings muss erwähnt werden, dass Leclerc seine beste Runde erst im zweiten Anlauf drehen konnte. Die erste Attacke musste der Monegasse abbrechen, weil eine kurze virtuelle Safety-Car-Phase dazwischenfunkte.
Für die Gelbphase war Oscar Piastri verantwortlich, der bei der Anfahrt der Boxengasse etwas schnell unterwegs war. Indem er sein Auto zurück auf die Strecke lenkte, konnte der Australier einen Einschlag in die Boxenmauer gerade noch verhindern.

McLaren kam nicht ganz so stark wie erwartet aus der Herbstpause.
McLaren und Mercedes mit Luft nach oben
Was die Leistungsfähigkeit der McLaren-Renner anging, bestehen noch Fragezeichen. Lando Norris und Piastri reihten sich direkt hinter Verstappen auf den Plätzen vier und fünf ein. Allerdings erwischten beide keine fehlerfreien Runden.
Auch bei Mercedes scheint es noch Luft nach oben zu geben. Lewis Hamilton und George Russell landeten auf den Positionen sechs und sieben. Vor allem in der Frühphase auf noch sehr rutschiger Piste präsentierte sich der Silberpfeil extrem zickig.
In der mit Vorsicht zu genießenden Zeitentabelle schob sich Kevin Magnussen überraschend in die obere Hälfte auf Rang acht. Im Gegensatz zu Teamkollege Nico Hülkenberg war der Däne noch mit dem alten Paket unterwegs. Die neuen Teile am Auto des Deutschen ließen noch keine Verbesserung erkennen. Hülkenberg landete auf Rang 11.
Zwischen die beiden Haas schoben sich noch Fernando Alonso und Yuki Tsunoda auf die Plätze neun und zehn. Liam Lawson kam bei seinem Comeback auf P13 – immerhin noch drei Plätze vor Sergio Perez. Ein größeres Problem mit dem Antrieb hatte Guanyu Zhou zu beklagen. Der Sauber-Pilot landete deshalb abgeschlagen am Ende des Feldes.