Nach einer längeren Red-Bull-Schwächephase hat sich Max Verstappen mit der Bestzeit im Sprint-Qualifying von Austin zurückgemeldet. WM-Rivale Lando Norris startet das Mini-Rennen am Samstag nur von Platz vier.
Red Bull hat die Pause nach der Klatsche von Singapur offenbar gut genutzt. Die Schwächen sind ausgemerzt, die Upgrades scheinen zu wirken. Im Qualifying zum Sprintrennen meldete sich der Weltmeister wieder zurück an der Spitze. In der entscheidenden SQ3-Session blieb die Uhr bei 1:32.833 Min. stehen. Das reichte zur Pole-Position.
"Das Auto hat sich gut angefühlt. Aber im Sprint-Qualifying ist es immer schwer, weil man nicht weiß, wie weit man ans Limit gehen kann. Am Ende hat alles hingehauen. Es ist schon eine Weile her, dass ich ganz vorne stand", strahlte Verstappen. Im Finale wurde es allerdings ganz eng. Der Vorsprung vor dem ersten Verfolger betrug lediglich 12 Tausendstel.
Dieser erste Verfolger hieß am Freitag (19.10.) George Russell. Mercedes zeigte damit eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den letzten Rennen. Dank eines großen Upgrade-Pakets scheinen Siege nun wieder in Reichweite zu liegen. Lewis Hamilton hatte im zweiten Silberpfeil ebenfalls das Potenzial für die Pole-Position. Nach einem starken ersten Sektor musste der Rekordsieger wegen gelber Flaggen aber etwas Tempo rausnehmen. Am Ende blieb nur Platz sieben.
McLaren ist in Austin weit entfernt von der Singapur-Form.
Norris im Ferrari-Sandwich
Ferrari war ebenfalls bei der Musik. Nach einem starken Training war der dritte Startplatz für Charles Leclerc schon fast eine kleine Enttäuschung. Im entscheidenden Moment fehlten zwei Zehntel. "Mit den Medium-Reifen hätten wir um die Pole kämpfen können. Mit den Softs im SQ3 hat sich das Auto plötzlich nicht mehr so gut angefühlt", grübelte der Monegasse. Carlos Sainz konnte ebenfalls nicht alles aus dem Paket quetschen. Der Spanier startet den Sprint von Rang fünf.
Mitten im Ferrari-Sandwich parkt Lando Norris seinen McLaren auf Position vier. Nach dem dominanten Singapur-Sieg läuft es in Austin noch gar nicht rund beim Briten. "Das war kein guter Tag für uns. Wir haben die ganze Zeit mit der Balance zu kämpfen. Es hätte aber noch schlimmer kommen können. Meine Runde am Ende war schockierend."
Laut Norris war es nicht das Upgrade-Paket, das für den Absturz verantwortlich ist. Es habe sich nur um Kleinigkeiten gehandelt, deren Einfluss überschaubar sei. Weil auch Oscar Piastri zu kämpfen hatte, drängt sich aber der Verdacht auf, dass irgendetwas den McLaren aus der Spur gebracht hat. Piastri war schon in der ersten Session rausgeflogen, weil ihm seine zweite schnelle Runde nach einem Track-Limit-Vergehen gestrichen wurde. Die erste Zeit reichte nur zu P16.
Beide Haas haben im Sprint eine gute Chance auf Punkte.
Hülkenberg auf P6
Nico Hülkenberg gehörte zu den Siegern des Tages. Der Rheinländer geht am Samstag von Startplatz sechs in das Mini-Rennen. Hinter Hamilton reihte sich direkt auch schon der nächste Haas von Kevin Magnussen auf Rang acht ein. Das riecht nach doppelten Punkten zum Start in das Heimspiel.
Yuki Tsunoda und Franco Colapinto müssen dahinter aus der fünften Startreihe Boden gutmachen, wenn etwas Zählbares rausspringen soll. Für Colapinto war der Einzug in das SQ3 aber schon ein großer Erfolg. Im Finale sorgte dann ein Dreher in Kurve 12 für einen kleinen Dämpfer. Trotzdem dürften die Williams-Verantwortlichen zufrieden sein mit dem Rookie. Für Teamkollege Alex Albon im zweiten Williams war schon in der ersten Runde Schluss.
Zu den Verlierern des Tages gehörte auch Sergio Perez. Der Mexikaner konnte das Tempo von Teamkollege Verstappen mal wieder nicht mithalten. Auf Rang 11 fiel er mal wieder schon vor der Finalrunde durch den Rost. Im Mittelabschnitt mussten auch Lance Stroll, Fernando Alonso und Liam Lawson die Segel streichen. Das Trio blieb wegen Track-Limit-Vergehen ohne gezeitete Runden.
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