Red Bull ist wieder zurück in alter Form. Nach der Pole-Position im Sprint-Qualifying am Freitag ließ Max Verstappen auch am Samstag nichts anbrennen. Grundstein für den elften Sieg im 16. Sprint-Rennen war ein guter Start, bei dem der Niederländer seine Spitzenposition verteidigte. Nach 19 Runden rollte er ohne Mühe mit 3,8 Sekunden Vorsprung über den Zielstrich.
"Das war nicht schlecht heute. Es hat sich fast schon wieder so wie früher angefühlt", strahlte Verstappen anschließend. Der Red Bull präsentiert sich mit den Austin-Upgrades deutlich konkurrenzfähiger als bei den letzten Rennen vor der Herbstpause. "Ich kann jetzt wieder richtig pushen und im Rennen dagegenhalten. Das Paket passt einfach wieder besser zusammen", lobte Verstappen.

Lando Norris verlor zwei Punkte im WM-Kampf gegen Max Verstappen.
Norris kämpft gegen Ferrari
Während der Weltmeister relativ souverän den Sieg nach Hause fuhr, wurde in seinem Rückspiegel hart gefightet. Lando Norris erwischte einen starken Start, der ihn von Platz vier auf Rang zwei nach vorne brachte. Dahinter reihte sich zunächst George Russell auf der dritten Position ein. Die beiden Ferrari folgten auf vier und fünf.
Der teaminterne Fight zwischen Charles Leclerc und Carlos Sainz bestimmte die Anfangsphase. Nach mehreren Duellen, bei denen Leclerc zunächst immer wieder der Konter gelang, ließ Sainz das Schwesterauto in Runde fünf endlich hinter sich. Derweil versuchte Russell den McLaren vor seiner Nase zu attackieren. Doch Norris wehrte die Angriffe kompromisslos ab.
Kurz vor Rennhalbzeit ließen dann plötzlich die Reifen am Mercedes nach. Russell musste sich nach hinten orientieren, hatte aber gegen Sainz (Runde 9) und Leclerc (Runde 10) keine Chance. Lange schien es, als würde diese Reihenfolge bis zum Zielstrich halten. Doch dann gingen auch bei Norris die Reifen ein. In Kurve 1 der letzten Runde verbremste sich der Brite und musste Sainz passieren lassen.

George Russell startete auf Rang zwei, fiel aber im Laufe der 19 Runden bis auf Platz fünf zurück.
Mercedes-Problem mit Reifenverschleiß
Beim Versuch, den zweiten Ferrari von Leclerc abzuwehren, fuhr Norris auf den letzten Metern kompromisslos Kampflinie. Die Schiedsrichter untersuchten anschließend, ob der McLaren-Pilot bei seiner Verteidigungsschlacht nicht über das Limit ging, verzichteten aber auf eine Strafe. "Heute war einfach nicht mehr drin. Ich hätte Platz zwei auch ohne den Verbremser verloren", berichtete Norris später. "Wir haben aktuell nicht die Pace von Max und den Ferraris."
Hinter Leclerc liefen die beiden Mercedes auf den Plätzen fünf und sechs ein. Russell kämpfte mit hohem Reifenverschleiß vorne, bei Hamilton brachen die Gummis hinten ein. Auf P7 und P8 folgten die beiden Haas-Renner bei ihrem Heimspiel-Sprint. Nico Hülkenberg verlor das interne Duell schon am Start. Für Haas bedeuteten die drei WM-Punkte, dass man Toro Rosso in der Teamwertung einholen konnte.
Dahinter landeten Sergio Perez und Oscar Piastri auf den Plätzen neun und zehn. Nach schlechten Quali-Leistungen am Freitag machten beide Piloten Positionen im Sprint gut, es reichte aber nicht mehr für WM-Punkte. Den einzigen Technik-Defekt des Sprints hatte Sauber zu beklagen. Valtteri Bottas rollte nach der Zieldurchfahrt mit brennenden Bremsen auf der Hinterachse aus.