Ferrari brachte als eines von nur zwei Teams keine Upgrades mit nach Austin. Am Ende war es egal. Charles Leclerc und Carlos Sainz waren am Sonntag (20.10.) auch mit dem alten Paket nicht zu schlagen. Die Grundlage für die Scuderia-Party wurde schon am Start gelegt, als sich Leclerc von Platz vier in Führung schieben konnte.
Dem Monegassen half dabei, dass sich Pole-Setter Lando Norris und Max Verstappen in die Haare bekamen und an der Außenseite von Kurve 1 duellierten. Leclerc schlüpfte durch und ließ seinen Verfolgern danach keine Chance mehr. Sainz schob sich in der ersten Kurve ebenfalls an Norris vorbei. Den Red Bull von Verstappen schnappte sich der Spanier durch einen Undercut beim Boxenstopp.
Entgegen den Erwartungen kamen die meisten Autos mit nur einem Reifenwechsel über die Runden. Ferrari fuhr nicht nur in Sachen Pace in einer eigenen Liga, sondern schonte auch die Gummis am besten. Trotz seines frühen Stopps geriet Sainz im zweiten Stint niemals in Gefahr. Am Ende hatte Max Verstappen auf dem dritten Platz satte 19,4 Sekunden Rückstand auf den Sieger.
Das Duell zwischen Norris und Verstappen endete mit einer Strafe für den McLaren-Pilot.
Duell Verstappen vs. Norris
Der Weltmeister war aber nicht als Dritter über die Linie gefahren, sondern Lando Norris. Der WM-Zweite hatte seinen Boxenstopp sechs Runden länger hinausgezögert als sein WM-Rivale. Mit den frischeren Reifen plante der Brite eine große Schlussattacke. Und vier Runden vor der Zielflagge setzte Norris schließlich zum Angriff an.
Am Ende der langen Gerade schob sich der McLaren auf der Außenseite neben den Red Bull. Doch beide Autos rutschten am Kurvenausgang neben die Piste. Norris kam zwar als Erster aus der Kurve heraus, doch die FIA-Kommissare sprachen eine Fünf-Sekunden-Strafe aus, die den McLaren nach der Zieldurchfahrt wieder zurück auf Rang vier warf. Norris schaffte es beinahe, die Strafe in den letzten Runden wieder herauszufahren. Am Ende fehlten neun Zehntel.
Norris beklagte sich, dass Verstappen sowohl bei der Attacke in der ersten Kurve als auch beim Duell im Finale neben der Strecke unterwegs war. "Er überholt neben der Strecke und verteidigt sich neben der Strecke." McLaren-Teamchef Andrea Stella schimpfte: "Es war nicht angebracht, dass die Stewards in dieser Form in einen tollen Zweikampf eingegriffen haben. Das hat uns heute ein Podium gekostet."
George Russell sorgte für Schadensbegrenzung für Mercedes.
Aufholjagd von Russell
Hinter dem zweiten McLaren von Oscar Piastri fuhr George Russell auf Rang sechs über die Linie. Der Mercedes-Pilot musste nach seinem Crash im Qualifying aus der Boxengasse losfahren, konnte am Ende aber noch erfolgreich Schadensbegrenzung betreiben. Kurz vor Schluss ging er an Sergio Perez im zweiten Red Bull vorbei.
Nico Hülkenberg landete wie gestern im Sprint auf Rang acht und sammelte damit beim Heimspiel seines Haas-Teams wichtige Punkte für die Konstrukteurswertung. Der Rheinländer lag in der Anfangsphase noch hinter Kevin Magnussen im Schwesterauto. Der Däne wurde im Gegensatz zu Hülkenberg auf eine Zweistopp-Strategie gesetzt, die ihm aber nicht nur den Platz gegen den Teamkollegen kostete, sondern auch noch gegen Liam Lawson und Franco Colapinto. Die beiden Youngster wurden mit Punkten für eine starke Leistung belohnt.
Für Lewis Hamilton war das Rennen schon nach drei Runden beendet. Nach dem verkorksten Qualifying gestern warf der Rekordsieger seinen Mercedes in Kurve 19 in den Kies. An dieser Stelle hatte 24 Stunden zuvor schon Teamkollege Russell sein Auto verloren.
