In der ersten Session zum Spanien-Grand-Prix hatte man die bunt gemischte Reihenfolge im Klassement noch auf die unterschiedlichen Programme schieben können. Im zweiten Training am Freitag (21.6.) übten dann alle Teams wie üblich mit weichen Reifen und etwas weniger Sprit für das Qualifying am Samstag. Und trotz der vergleichbaren Voraussetzungen zeigte sich wieder ein sehr abwechslungsreiches Bild.
Wurden im Auftakttraining noch die ersten vier Positionen von unterschiedlichen Teams belegt, waren es in der zweiten Session sogar die ersten fünf Plätze. Die schnellste Zeit ließ sich am Ende Lewis Hamilton notieren – wie schon im dritten Montreal-Training vor zwei Wochen. Der Rekordsieger umrundete den Circuit de Catalunya in nur 1.13,264 Minuten.

Bei Red Bull waren die Piloten noch nicht zufrieden mit der Balance des Autos.
Enge Abstände zwischen den Top-Teams
Die Abstände an der Spitze fielen aber so gering aus, dass sich noch kein klarer Favorit erkennen lässt. Carlos Sainz war mit nur 22 Tausendsteln der erste Verfolger. Direkt hinter dem Ferrari reihte sich Lando Norris ein. Dem McLaren-Piloten fehlten am Ende auch nur 55 Tausendstel auf die Bestmarke von Hamilton.
Die größte Überraschung des zweiten Trainings hieß Pierre Gasly. Der Franzose gab mit Rang vier eine beeindruckende Duftmarke ab. Im letzten Sektor war der Alpine sogar das schnellste Auto. Über die gesamte Runde ließ er gegenüber Hamilton nur 0,179 Sekunden liegen. Esteban Ocon auf Rang neun zeigte, dass die Strecke von Barcelona dem französischen Werksrenner liegt.
Max Verstappen musste sich ausnahmsweise mit Rang fünf zufriedengeben. Der Weltmeister schimpfte immer wieder über die Balance seines Autos und fehlenden Grip. Das Ergebnis waren knapp zweieinhalb Zehntel Rückstand. Allerdings muss man anfügen, dass der Niederländer bei seinem Quali-Run keine ganz freie Runde fand. Im Longrun sah es für Verstappen schon deutlich besser aus. Der 13. Platz von Teamkollege Sergio Perez deutete aber darauf hin, dass bei Red Bull noch nicht alles perfekt passt.

Toro Rosso konnte das Potenzial des großen Upgrade-Pakets noch nicht zeigen.
Probleme bei Aston Martin und Toro Rosso
In der zweiten Hälfte der Top Ten fanden sich mit Charles Leclerc (Ferrari), Oscar Piastri (McLaren), George Russell (Mercedes) und Esteban Ocon (Alpine) die Teamkollegen des Führungsquartetts ein. Den Abschluss der ersten Tabellenhälfte bildete Valtteri Bottas im überraschend guten Sauber. Direkt dahinter belegten die beiden Haas-Piloten Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg die Plätze elf und zwölf.
Es gab aber auch ein paar Sorgenkinder am Freitag. Toro Rosso kam trotz großem Upgrade nur auf die Positionen 15 (Tsunoda) und 16 (Ricciardo). Auch Aston Martin erwischte mit P14 (Alonso) und P18 (Stroll) einen klaren Fehlstart. Ganz am Ende der Tabelle fanden sich die beiden Williams wieder. Hier entschied Alex Albon das teaminterne Duell gegen Logan Sargeant für sich.