Die Fans in Barcelona können sich auf ein spannendes Qualifying freuen. Mit Ferrari, Red Bull und Mercedes scheinen gleich drei Teams auf einem Niveau um die Pole Position kämpfen zu können. Dass Charles Leclerc in allen Sessions die schnellste Runde drehen konnte, bringt den Monegassen für den Kampf um die besten Startplätze in die Favoritenstellung.
Der WM-Spitzenreiter umkurvte den 4,675 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs am Samstag (21.5.) in 1:19.772 Minuten. Sein erster Verfolger, Max Verstappen, blieb aber nur 72 Tausendstel dahinter zurück. George Russell im schnellsten Mercedes fehlten auch gerade einmal anderthalb Zehntel. Da ist für das Qualifying alles möglich.
Wir müssen allerdings auch erwähnen, dass Ferrari seine Quali-Simulationen im dritten Training deutlich früher als die Konkurrenz abgespult hat, als die Strecke noch nicht optimalen Grip bot. Die Konkurrenz will zudem gemessen haben, das die Scuderia-Piloten noch nicht mit voller Motor-Power unterwegs waren.

Norris führt Mittelfeld an
Für Leclerc wäre die Pole Position extrem wichtig. Der Ferrari scheint über die Distanz nicht ganz die Pace von Red Bull und Ferrari zu haben. Und statistisch gesehen sind die Startplätze in der ersten Reihe in Barcelona noch wichtiger als in Monte Carlo.
Mit Lewis Hamilton, Carlos Sainz und Sergio Perez reihten sich die zweiten Autos von Mercedes, Ferrari und Red Bull auf den weiteren Positionen vier bis sechs ein. Im engen Mittelfeld-Kampf machte der runderneuerte McLaren die beste Figur. Lando Norris ließ sich die siebtschnellste Zeit notieren. An seinem Auto musste über Nacht noch unplanmäßig das Monocoque gewechselt werden, das er sich im zweiten Training auf den Randsteinen von Kurve 9 beschädigt hatte.
Kevin Magnussen im Haas, Valtteri Bottas im Alfa Romeo und Esteban Ocon im Alpine rundeten das bunt gemischte Mittelfeld am Ende der Top Ten ab. Auch Sebastian Vettel kann sich Hoffnungen auf einen Q3-Einzug im Qualifying machen. Der Heppenheimer schob sich mit der B-Version des Aston Martin AMR22 auf Position 12.
Probleme bei Schumacher und Gasly
Beim zweiten deutschen Piloten im Feld, Mick Schumacher, lief dagegen nicht viel zusammen. In seiner vierten Runde bemerkte der Youngster plötzlich, dass die Bremsen auf der Hinterachse überhitzen. Der Pilot steuerte sofort die Box an, wo plötzlich Flammen aus dem Heck schlugen.
Weil Schumacher das Auto vor der Garage nicht abbremsen konnte, wurde der Mechaniker am Wagenheber vorne vom Auto getroffen und nach hinten geschleudert. Zum Glück ging der Zwischenfall glimpflich aus. Für Schumacher war die Session aber vorzeitig beendet.
Auch Pierre Gasly musste bei der Generalprobe zum Qualifying zuschauen. Ein Hitzeschild unter der Motorhaube versagte seinen Dienst, was zu einem kleinen Feuerchen im Alpha-Tauri-Heck führte. Der Franzose konnte am Ende gar keine gezeitete Runde vorweisen.