Ist das die goldene Gelegenheit, auf die Red Bulls Gegner seit 14 Rennen vergeblich gewartet haben? Hat Max Verstappen Recht mit seiner düsteren Prognose, dass der GP Singapur zum Stolperstein für die Seriensieger werden könnte?
Noch nie war Red Bull in dieser Saison an einem Freitag so schlecht sortiert. Die Fahrer klagten über abwechselnd Unter- und Übersteuern. So fehlte das Vertrauen ins Auto. Auf einer Runde fehlten Sergio Perez und Max Verstappen sieben Zehntel auf die Freitags-Pole von Carlos Sainz.
Noch traut die Konkurrenz dem Frieden nicht. Auch weil Perez den besten Longrun auf dem Medium-Reifen abspulte, allerdings mit minimalem Vorsprung auf Aston Martin und Mercedes. Die Ferrari können im Longrun ihre gute Form der schnellen Einzelrunden nicht ganz bestätigen. "Red Bull wird bis zum Samstag den Fehler beheben", ist Fernando Alonso überzeugt.
So darf die Formel 1 eine Nacht und einen Tag lang hoffen, dass der GP Singapur so spannend bleibt, wie es der erste Trainingstag angedeutet hat. Wenn Ferrari seine Autos in die erste Startreihe bringt, wird es schwer werden, sie zu schlagen. Dann können Carlos Sainz und Charles Leclerc das Tempo bestimmen, das den Reifen guttut. Und wenn das Feld dicht zusammenbleibt, kann keiner einen Undercut riskieren, weil er sonst in den Verkehr fällt.

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Für viele kommt Ferraris Galavorstellung am ersten Trainingstag überraschend. Für Teamchef Frédéric Vasseur nicht: "Wir waren schon in Monte Carlo stark. Uns liegen die beiden Extreme. Monza mit wenig Abtrieb und Stadtkurse mit viel." Carlos Sainz dagegen wunderte sich: "Wir sind selbst etwas überrascht. Die Strecke liegt uns offenbar. Ich erwarte am Samstag aber ein anderes Bild, weil die Strecke an Grip zulegt. Dann kommt es darauf an, wer mit dem Setup richtig reagiert. Red Bull war heute schon im Longrun vorne. Ich erwarte sie morgen auch auf eine Runde besser."