Charles Leclerc hat in Jeddah dort weitergemacht, wo er in Bahrain aufgehört hat. Der Sieger des Auftaktrennens war auch im ersten Training in Saudi-Arabien am Freitag (25.3.) der schnellste Pilot auf der Strecke. In den letzten Minuten der Session umrundete der Monegasse den 6,174 Kilometer langen Highspeed-Stadtkurs mit frischen weichen Reifen in 1:30.772 Minuten.
Damit konnte der Ferrari-Pilot gerade noch Max Verstappen abfangen, dessen Name fast die komplette Sitzung über an der Spitze des Klassements klebte. Der Red Bull musste sich am Ende mit einer guten Zehntel Rückstand mit Rang zwei begnügen. Allerdings hatte Verstappen bei seinem besten Umlauf harte Reifen aufgeschnallt, die in der Theorie deutlich weniger Grip liefern.
Auf der Power-Strecke am Roten Meer versammelten sich die Autos mit Ferrari- und Honda-Motoren am vorderen Ende der Zeitentabelle. Valtteri Bottas deutete auf Rang drei erneut das Potenzial des Alfa Romeos an. Die viertbeste Zeit ließ sich Carlos Sainz notieren, dem dabei aber schon dreieinhalb Zehntel auf Teamkollege Leclerc fehlten.

Hamilton wieder mit Bouncing-Problemen
Dahinter fanden sich die beiden Alpha-Tauri-Piloten Pierre Gasly und Yuki Tsunoda auf den Positionen fünf und sechs ein. Sergio Perez bildete als Siebter den Abschluss des stark aufgeigenden Quartetts aus dem Red-Bull-Stall.
Lewis Hamilton, der in Bahrain noch aufs Podium raste, kam in Jeddah nicht ganz so gut aus den Startlöchern. Der Vizeweltmeister beklagte sich weiterhin über heftiges Bouncing auf den Geraden. Kurz vor dem Ende der Session touchierte Hamilton auch noch leicht die Mauer. Am Ende blieb nur der neunte Platz, mitten im Alpine-Sandwich zwischen Esteban Ocon und Fernando Alonso.
Nico Hülkenberg fand sich beim Abpfiff der Session auf Rang 16 in der Zeitentabelle wieder. Das war aber nicht viel anders zu erwarten. Der Ersatzmann für den immer noch an Corona erkrankten Sebastian Vettel war zum ersten Mal auf der Strecke in Jeddah unterwegs. Ein paar Simulator-Runden in England änderten nichts daran, dass sich Hülkenberg im FP1 erst einmal eingrooven musste.

Fehlstart für Haas
Auch für Kevin Magnussen war die knifflige Highspeed-Strecke vor diesem Rennwochenende Neuland. Daran änderte auch das erste Training nicht viel. Der Däne musste seinen Haas nach nur zwei Runden in der Box abstellen. Die Mechaniker diagnostizierten ein Hydraulik-Leck am VF-22. Ein Kühler musste gewechselt werden, was in der Kürze der Zeit nicht gelang.
Teamkollege Mick Schumacher spulte zwar 22 Runden ab, landete aber auch nur eine Position vor Magnussen in der Rangliste. Beim Versuch, hintenraus noch eine schnelle Runde zu drehen, stand dem Deutschen der Williams von Alex Albon im Weg. Die Rennleitung untersucht die Szene wegen des Verdachts einer regelwidrigen Behinderung. Mehr als eine Verwarnung für den Thailänder dürfte es aber nicht geben.
Zu viel sollte man in die Zeiten der Auftakt-Session aber generell nicht interpretieren. Der Asphalt präsentierte sich noch sehr staubig und unter der Nachmittagssonne auch noch relativ heiß. Wenn im zweiten Training – wie im Qualifying und dem Rennen – unter Flutlicht gefahren wird, sind die Bedingungen sicher deutlich repräsentativer.