Wieder einmal hatte Max Verstappen im Training am Freitag Probleme und wieder einmal ist er da, wenn es darauf ankommt. Während er im Training noch eine rote Flagge wegen eines Sensorproblems auslöste, funktionierte im Sprint-Quali alles nach Plan. Er lieferte eine Zeit von 1.04,686 Minuten ab und verwies damit McLaren-Pilot Lando Norris um 0,093 Sekunden auf Platz zwei. Während Verstappen im ersten und dritten Sektor die Oberhand hatte, war Norris im zweiten Sektor die Messlatte.
"Es ist toll, hier vor meinen heimischen Fans und bei meinem Heim-Grand-Prix der Erste zu sein", sagte er. "Es war wirklich schön, das Auto zu fahren. Es war gut ausbalanciert und dann macht man ein paar kleine Anpassungen für das Sprint-Qualifying, und alles hat wirklich gut funktioniert."
Leclerc erlebt Albtraum
Dass McLaren, die mit einem neuen Frontfügel aufgerüstet haben, eine ernsthafte Gefahr für den WM-Führenden ist, zeigte auch Platz drei für Oscar Piastri. Der Australier teilt sich die zweite Startreihe mit George Russell im Mercedes. Die Silberpfeile hatten im Training nur ganz kurz die weichste Reifenmischung an Russells Auto getestet, die nun im dritten Sprint-Quali-Abschnitt Pflicht war.

Lando Norris musste sich Max Verstappen nur knapp geschlagen geben.
Für Ferrari lief der Freitag schon durchwachsen. Carlos Sainz wurde Fünfter und betrieb damit Schadensbegrenzung. Denn Charles Leclerc erlebte einen Albtraum. Der finale Sprint-Quali-Abschnitt wurde zur Rush-Hour. Alle warteten in der Garage bis 2.45 Minuten vor Schluss. Dann wurde es sowohl in der Boxengasse als auch auf der Strecke eng. Einige mussten Schlange stehen – wie etwa Leclerc.
Den traf es aber noch härter. Er blieb einige Sekunden lang an der Boxenausfahrt stehen. Der Monegasse fuhr erst 1.13 Minuten vor Schluss an der grünen Boxenampel vorbei, was am Ende nicht mehr vor Ablauf der Zeit zu einer gezeiteten Runde ausreichte. Über Funk tauschte er sich mit dem Ferrari-Kommandostand hinterher aus und wollte genervt wissen, ob man ihm das erklären könne. Da war von einem Motor-Reset die Rede. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich war in der Boxengasse und bekam den Anti-Stall, dann schaltete sich alles ab", sagte er.
Alpine mit beiden Autos in SQ3
Die sechste Position ging an Lewis Hamilton im Mercedes. Auch bei ihm lief es etwas turbulent. Der 39-Jährige musste schon im ersten Sprint-Quali-Abschnitt zittern. Er hatte einen Ausritt am Ende von Kurve 1 und 6 und kam daraufhin in die Box. Die gesetzte Zeit wurde ihm wegen Track Limits gestrichen. Er schaffte es aber noch einmal rauszufahren und sich auf Platz 13 zu schieben und damit in Q2 zu ziehen.

Esteban Ocon schaffte den Sprung in SQ3. Das war nicht immer so in 2024.
Sergio Perez blieb mit Platz sieben weiterhin recht unscheinbar und kommt nicht so richtig in Schwung. Ganz im Gegensatz zu den beiden Alpine, die ohne Upgrade plötzlich flotter werden. Esteban Ocon und Pierre Gasly reihten sich auf den Rängen acht und neun ein. Leclerc übernimmt ohne Rundenzeit Platz zehn.
Stroll schlägt Alonso im Teamduell
Im zweiten Durchgang splittete sich das Feld in zwei Gruppen. Während ein Teil bereits zu Beginn die Zeit setzte, griff der andere Teil bestehend aus sieben Autos erst später an. Für Kevin Magnussen im Haas, der zur letzteren Gruppe gehörte, ging dieser Poker nicht auf. Er verpasste auf Rang 11 um ein halbes Zehntel die nächste Runde.
Auch die beiden Aston Martin strauchelten mit dieser Herangehensweise. Lance Stroll gewann aber den internen Kampf gegen Fernando Alonso. Yuki Tsunoda im Toro Rosso und Logan Sargeant im Williams folgen dahinter.
Im ersten Kräftemessen der Sprint-Quali erwischte Nico Hülkenberg einen schlechten Tag. Der Haas-Pilot verpasste um 26 Tausendstelsekunden das Weiterkommen in SQ2 und musste sich hinter Daniel Ricciardo anstellen, der ebenfalls ausschied.
Eine Überraschung: Alex Albon verlor im Duell gegen Williams-Teamkollege Sargeant und musste sich mit dem vorletzten Platz begnügen. Die beiden Sauber fielen ebenfalls durch den Rost.