Vor dem Grand Prix von Monaco prophezeiten viele einen Dreikampf zwischen Red Bull, Ferrari und McLaren. Im ersten Training im Fürstentum hat sich aber ein anderes Team ganz nach vorne geschoben: Mercedes. Lewis Hamilton drehte auf dem Soft-Reifen die schnellste Runde in 1.12,169 Minuten.
Der Brite war am Vortag noch vorsichtig optimistisch, dass es in diesem Jahr in Monaco mit dem W15 etwas besser laufen könnte. Man hat neben Monaco spezifischen Anpassungen am Unterboden ein Upgrade. Wobei man in der Vergangenheit öfter schon mal einzelne Highlights hatte, die sich dann wieder erledigt hatten.
Mercedes und McLaren im Wechsel
Dauerhaft gut in Form präsentiert sich nach wie vor McLaren. Oscar Piastri gewann das Teamduell gegen Miami-Sieger Lando Norris und hinkte Hamilton nur 29 Tausendstelsekunden hinterher – ebenfalls auf Soft-Reifen. Der Australier befindet sich im Mercedes-Sandwich, denn direkt dahinter landete George Russell mit 0,126 Sekunden Abstand auf Hamilton. Norris macht den McLaren-Mercedes-Mix mit dem vierten Rang komplett.
Ferrari packte für Charles Leclerc noch nicht die weichste Reifenmischung aus. Stattdessen sicherte er sich mit Medium-Pneus den fünften Platz – und das nur eine Tausendstelsekunde hinter Norris. Mit Leclerc, der immer noch auf seinen ersten Sieg im Heimrennen wartet, muss sich Max Verstappen messen. Denn der Niederländer hatte wie Leclerc im schnellsten Umlauf die Medium-Sohlen aufgeschnallt. Da zog Red Bull aber deutlich den Kürzeren mit sechs Zehnteln Rückstand und Platz elf für Verstappen.

Bei Max Verstappen lief es noch nicht rund.
Es wäre nicht das erste Mal, dass es am Freitag nicht wie erhofft für den amtierenden Weltmeister läuft und am Sonntag doch der Sieg herausspringt. Wir erinnern uns an Imola. Wobei es dieses Mal andere Probleme zu sein scheinen. In Imola fehlte es an Balance, nun sprang der RB20 zu stark auf Bodenwellen und hatte auf der Vorderachse zu wenig Grip.
Zhou sorgt für Rote Flagge
Eine geschlossene Teamleistung zeigten Aston Martin und Toro Rosso. Die Mannschaft von Fernando Alonso und Lance Stroll zeigte sich als vierte Kraft mit den Positionen sechs und sieben für den Spanier und den Kanadier. Toro Rosso schloss den ersten Probelauf im Leitplanken-Dschungel auf den Rängen acht mit Yuki Tsunoda und neun mit Daniel Ricciardo ab. Carlos Sainz komplettierte im Ferrari die Top-Ten.
Monaco wäre nicht Monaco, wenn es nicht schon in der ersten Sitzung eine rote Flagge gegeben hätte. Guanyu Zhou sorgte mit einem Leitplanken-Kontakt im Sauber dafür, dass man die Strecke zur Beseitigung der Trümmerteile sperren musste. Nach einer kurzen Unterbrechung ging es noch einmal für eine kurze Schlussphase, in der es etwas tröpfelte, weiter.

Guanyu Zhou sorgte für die erste Unterbrechung in Monaco.
So gar nicht nach Plan lief es bei Alpine. Pierre Gasly musste zunächst die Box ansteuern, um die Power Unit überprüfen zu lassen. Nach einer kurzen Pause konnte er zwar wieder auf die Bahn, musste aber gleich wieder zum Check. In den letzten Minuten schaffte er es immerhin noch auf die Strecke zurück, aber bringt es mit nur neun Runden auf die wenigsten Trainings-Kilometer.