Der erste Trainingstag erinnerte an Imola. Charles Leclerc dominierte, und Red Bull steckte in Schwierigkeiten. Max Verstappen und Sergio Perez klagten über Autos, die auf Bodenwellen zu stark Bodenhaftung verloren. Trotzdem sieht Red Bull-Sportchef Helmut Marko Licht am Ende des Tunnels: "Wir haben heute den Motor nicht voll aufgedreht, die anderen schon. Und wir haben uns vom ersten zum zweiten Training verbessert. Das ist uns in Imola erst am Samstag gelungen."
Mit Leclerc musste man rechnen. Der Ferrari ist auf Straßenkursen immer stark, und der Monegasse nutzt seinen Heimvorteil. Überraschender waren schon die zwei Fahrer auf den Plätzen dahinter. Lewis Hamilton fuhr auf einem weiter verbesserten Mercedes die zweitschnellste Runde. Und Fernando Alonso erinnerte mit Rang 3 an seine Beinahe-Pole Position im letzten Jahr.
Longruns in Monaco nicht so entscheidend
Die größte Aussagekraft im zweiten Training haben in Monte Carlo ausnahmsweise nicht die Longruns, sondern die erste Runde auf den weichen Reifen. Nach 21 Minuten eröffnete Alexander Albon die erste Generalprobe für die Qualifikation. Die Rennsimulationen danach dienen lediglich dazu herauszufinden, wie lange die beiden weicheren Pirelli-Reifen halten und ab wann sie zu Körnen beginnen. Das ist ein wichtiger Hinweis dafür, wie lange man den einzigen Boxenstopp herauszögern kann.
Hier glänzte Red Bull mit Sergio Perez. "Doch für einen guten Rennspeed können wir uns nichts kaufen, wenn wir beim Start Vierter sind", bedauert Marko. Umgekehrt sind bei Mercedes die Sorgen nicht so groß wie sie nach den Longrun-Ergebnissen eigentlich sein müssten. "Bei uns sind die Vorderreifen zu schnell eingebrochen. Das müssen wir korrigieren", forderte Teamchef Toto Wolff.

Bei Mercedes lief es überraschenderweise besser als von vielen erwartet.